Nachdem ich mich schon letzten Sonntag dem Saumagen gewidmet habe, kommt heute noch ein echter Wurstklassiker auf den Tisch, aber anders als Ihr ihn vielleicht kennt. Da ich mit hausgeschlachteter Wurst aufgewachsen bin und auch heute noch das Metzgerhandwerk zu schätzen weiss, geht für mich nichts über gute Wurst. Doch bei Blutwurst scheiden sich ja bekanntlich die Geister – entweder man liebt oder hasst sie. Ich mochte sie zum Glück schon immer, sonst wäre mir wirklich etwas entgangen – wie zum Beispiel die Idee sie ganz traditionell nach Art eines Filet Wellington zu zubereiten. Ja Ihr lest ganz richtig – gebraten als Himmel und Erd oder gekocht zum Sauerkraut kennt sie fast jeder, aber mit einer cremigen Pilzfarce in goldgelben Blätterteig gewickelt habt Ihr sie garantiert noch nicht probiert. Wie ich darauf gekommen bin? Die Firma Cornelius – bekannt für Ihre pfälzischen Wurstspezialitäten, klopfte bei mir an und fragte ob ich nicht Lust hätte etwas Neues aus Ihren traditionellen Produkten zu kreieren. Herausforderung angenommen! Neben Ihrer tollen Auswahl an verschiedenen Leberwürsten, stach mir dann aber sofort die Bauernblutwurst ins Auge – die neben ihrer doch recht beliebten Schwester der Leberwurst, immer seltener in Rezepten verwendet wird. Höchste Zeit also Ihr mit einem flotten Rezept frischen Schwung zu geben und sie Euch wieder schmackhaft zu machen oder nicht?
Blutwurst Wellington auf Feldsalat mit Blutorangendressing
Rezept für 4 Personen
280g Blätterteig400g Blutwurst400g braune Champignons2 Schalotten50ml Weißwein1 Ei2 Rosmarinzweige1 EL getrocknete Steinpilze1 EL ButterSalzfrisch gemahlener Pfeffer–2 Blutorangen250g Feldsalat1 rote Zwiebel1 EL Honig1 EL Dijonsenf1 EL Traubenkernöl2 EL Sherryessig4 EL Mandelblättchen
1) Wir legen direkt mit den beiden Hauptakteuren los – befreit die Blutwurst vom Darm, trennt das Ei und breitet den Blätterteig auf einem Backblech mit Backpapier auf eine Fläche von mindestens 30cm x 20cm aus.2) Damit alles zusammen hält und geschmacklich rund wird braucht es eine Farce – hierfür schneidet Champignons und Schalotten in grobe Stücke und bräunt sie in Butter zusammen mit den Rosmarinnadeln leicht an.3) Löscht alles mit Weißwein ab, lasst den Wein ein reduzieren und würzt mit Salz und Pfeffer – lasst anschließend alles kurz abkühlen, bevor Ihr die Pilzmischung zusammen mit dem Eiweiß zu einer cremigen Masse püriert.4) Verteilt die Pilzfarce auf dem Blätterteig [lasst dabei einen 10cm breiten Rand frei] und setzt die beiden Blutwürste der Länge nach darauf – jetzt könnt Ihr mit Hilfe des Backpapiers den Blätterteig vorsichtig aufrollen [achtet darauf das die Füllung dabei nicht verrutscht], schneidet den überschüssigen Teig weg, schlagt die Enden ein und drückt sie leicht an.5) Sobald die Blutwurst gut verpackt ist, könnt Ihr das Eigelb verquirlen und den Blätterteig damit bestreichen – ich bastele gern aus dem übrig geblieben Teig etwas Deko und setze noch ein Muster auf die Teigrolle [außerdem könnt Ihr so dünnere Teigstellen davor bewahren aufzuplatzen].6) Jetzt kann die Blutwurst Wellington im vorgeheizten Backofen bei 180°C Umluft für 25-30 Minuten goldbraun backen.7) In der Zwischenzeit zupft Euren Feldsalat, schält die Zwiebel und schneidet sie in feine Ringe – die Mandelblättchen könnt Ihr nebenher leicht anrösten.8) Presst den Saft der Blutorangen aus und gebt Senf, Traubenkernöl, Honig und Essig dazu – schlagt alles leicht mit dem Schneebesen zu einem leicht dickflüssigem Dressing auf.9) Sobald die Blutwurstpastete aus dem Ofen geholt und ganz kurz abgekühlt ist [wenn sie beim Anschneiden noch zu heiß ist, zerfällt Euch die ganze schöne Füllung], könnt Ihr das Dressing und die Zwiebeln zum Salat geben – kurz mischen und mit den Mandelblättchen bestreuen.