Kürbisspätzle mit Salbei – Saisonkalender im Herbst

War nicht gefühlt gestern noch Hochsommer? Und seit ein paar Wochen steht nun schon der Herbst vor der Tür. Das bedeutet es ist auch wieder an der Zeit für eine neue Runde unseres Saisonkalenders, reich gefüllt mit köstlichen Gerichten für den Herbst. Trotz der großen Auswahl an saisonalem Gemüse im Oktober, bleibe ich ganz traditionell beim Kürbis. Er ist einfach der perfekte Herbstbote! Und in diesem Jahr darf ich sogar zum ersten Mal auf die eigene Gartenernte zurückgreifen. Darum serviere ich euch meine hausgemachten Kürbisspätzle mit einem Hauch Salbei.

Wusstet ihr eigentlich, dass er zu den Fruchtgemüsen gehört und damit eine Mischform aus Obst und Gemüse ist? Was somit auch sein fruchtiges Aroma erklärt.

Spätzle oder Knöpfle?

Ganz gleich wie wir sie nennen – wir alle lieben die eilastige Teigware. Die unterschiedlichen Namen ergeben sich aus der individuellen Form. Kommen sie eher kurz und rundlich aus dem Kochwasser heraus, werden sie als Knöpfle bezeichnet. Wird der Teig in längeren, dicken Fäden vom Brett geschabt, sprechen wir von der typischen Form für Spätzle. Ihre genaue Herkunft ist übrigens bis heute nicht restlos aufgeklärt. Auch wenn sich eine erste schriftliche Erwähnung bereits im Jahr 1725 findet, geht man davon aus, dass die schwäbische Spezialität bereits viel länger existiert. Denn mittelalterliche Darstellungen zeigen schon früh die ersten Schwaben, wie sie mit einem Spätzlebrett kochen. Da die nahrhaften Spätzle aus wenigen Zutaten also schon sehr früh ein fester Bestandteil des täglichen Speiseplans waren, etablierten sie sich schnell zum schwäbischen Nationalgericht. Übrigens solltet ihr sie auf keinen Fall als Nudeln oder Pasta bezeichnen, denn ihr Teig ist viel feuchter und muss immer direkt frisch verarbeitet werden.

Kürbisspätzle mit Salbei & Käse

Hier kommt meine Geheimwaffe gegen den Herbstblues! Butterzarte hausgemachte Spätzle in einer cremigen und aromatischen Sauce mit extra viel Käse. Der Duft des gebackenen Kürbis aus dem Ofen lässt schon erahnen, was für ein gemütliches Wohlfühlessen bevorsteht. Für einen kleinen herbalen Kontrast zum süßen Fruchtfleisch sorgt der markante Salbei – frisch vom Kräuterbeet gepflückt. Denn getrocknet verliert er deutlich an Dominanz. Und schließlich soll er sich gegen die Mengen an Kürbis und den kräftigen Bergkäse durchsetzen.

Rezept drucken

Kürbisspätzle mit Salbei

Vorbereitung30 minutes mins

Zubereitung30 minutes mins

Portionen: 4

Zutaten

Für die Spätzle

• 4 Eier
• 250 g Hokkaido Kürbis oder ein anderer Kürbis eurer Wahl - z.B. Butternut oder Muskatkürbis
• 400 g Dinkelmehl Typ 630
• 1/2 TL Meersalz
• 1 Prise Muskatnuss

Für die Kürbis-Käsesauce

• 4 Zweige Thymian
• 3-4 Knoblauchzehen
• 1/2 Bund Salbei
• 400 g Hokkaido Kürbis oder ein anderer Kürbis eurer Wahl - z.B. Butternut oder Muskatkürbis
• 200 g Bergkäse
• 250 ml Sahne
• 2 EL Olivenöl
• frisch gemahlener Pfeffer
• Meersalz

Für die Schmelzzwiebeln

• 2 große Zwiebeln
• 2-3 Salbeiblätter
• 1 EL Butter
• 1 TL Honig
• 1 Prise Meersalz

Anleitung

Für die Spätzle

• Zunächst den Kürbis von Strunk und Kerngehäuse befreien (je nach Sorte auch die Schale entfernen).
• Danach den Kürbis in kochendem Salzwasser für 10-15 Minuten weich kochen - danach abgießen und fein pürieren.
• Das Kürbispüree zusammen mit Eiern, Mehl, Salz und Muskat zu einem gleichmäßigen Teig verrühren (bei Bedarf noch einen Schuss Wasser hinzufügen) und eine weitere viertel Stunde ruhen lassen.
• Danach erneut einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und den Spätzleteig vom Holzbrett ins Kochwasser schaben oder durch die Spätzlepresse geben.
• Sobald die Spätzle an der Wasseroberfläche schwimmen, mit einer Schaumkelle abschöpfen und kurz abkühlen lassen.

Für die Kürbissauce

• Den übrigen Kürbis ebenfalls putzen, in Spalten schneiden und mit Olivenöl, Salz und Thymian mariniert zusammen mit den ungeschälten Knoblauchzehen im Ofen für 15-20 Minuten bei 200°C Umluft rösten.
• In der Zwischenzeit den Käse grob raspeln.
• Danach die Knoblauchzehen aus der Schale pressen und zusammen mit zwei Dritteln vom gerösteten Kürbis, Sahne und Salbei zu einer cremigen Sauce pürieren.
• Anschließend die vorbereiteten Spätzle in etwas Butter in einer Pfanne schwenken und die Sauce unterrühren - mit geriebenem Käse und einer Prise Pfeffer verfeinern.

Für die Schmelzzwiebeln

• Außerdem die Zwiebeln schälen, in dickere Ringe schneiden und in Butter glasig anschwitzen - danach den Honig hinzufügen und alles leicht karamellisieren.
• Den Salbei fein hacken und zusammen mit Salz und Pfeffer unter die Zwiebeln mischen.
• Alles zusammen mit den übrigen Kürbisspalten und etwas frischem Salbei servieren.

Der Höhepunkt der Kürbissaison

Wohin das Auge schaut, überall blitzen einem die leuchten orangen und bunten Kugeln direkt vom Feld oder auf den Höfen zu Pyramiden aufgetürmt entgegen. Und auch wenn der Kürbisboom jedes Jahr aufs Neue unzählige Kürbisgerichte hervorbringt, habe ich den Geschmack noch lange nicht satt. Ganz im Gegenteil. Ich freue mich in jeder Saison darauf, wieder neue Kreationen aus Kürbis zu entdecken. Geht es euch da genauso? Falls ja, wartet hier auf dem Blog noch das ein oder andere inspirierende Kürbisrezept auf euch – klickt doch einfach mal rein.

Und hier folgt die Herbstvielfalt, die euch noch in den nächsten Wochen auf dem Markt und im heimischen Garten zum Kochen einlädt:

Batavia, Birkenpilze, Blumenkohl, Brokkoli, Brunnenkresse, Butterpilze, Champignons, Chinakohl, Eichblattsalat, Endivie, Feldsalat, Fenchel, Frühlingszwiebeln, Haselnüsse, Karotten, Knollensellerie, Kohlrabi, Kürbis, Lauch, Lollo Rosso, Mangold, Maronen (Pilze), Maronen (Esskastanien), Meerrettich, Pak Choi, Petersilienwurzeln, Parasol, Pastinaken, Pfifferlinge, Portulak, Radicchio, Radieschen, Rettich, Romanasalat, Rote Bete, Rosenkohl, Rotkohl, Schwarzwurzel, (Stauden-)Sellerie, Steckrüben, Steinpilze, Stockschwämmchen, Süßkartoffel, Topinambur, Totentrompeten,  Walnüsse, Weißkohl, Wirsing

Daraus haben meine Bloggerkolleg*innen eine bunte Auswahl an wärmenden Herbstgerichten zubereitet: