Über zu niedrige Temperaturen können wir uns diese Woche absolut nicht beschweren. Schließlich kann das Wetter aktuell durchaus mit so manchem Urlaubsgebiet am Mittelmeer mithalten. Um aus der Not eine Tugend zu machen und das Urlaubsfeeling zu vervollständigen, serviere ich euch deshalb zum Wochenende einen spanischen Klassiker auf die etwas andere Art. Es gibt eine würzige Paella aus dem Ofen mit Hafer statt Reis! Und weil bei mir natürlich kein herzhaftes Gericht ohne frisches Gemüse auf den Tisch kommt, gesellen sich noch aromatische Tomaten und Paprika dazu. Das Gefühl von Meer und einer frischen Brise machen dann die saftigen Garnelen erst richtig komplett.
Hafer als echter Allrounder von Morgens bis Abends
Der Hafer zieht sich bei mir das ganze Jahr über regelmäßig durch den wöchentlichen Speiseplan. Ob süß, herzhaft, warm oder kalt. Dabei sind seinen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche wirklich absolut keine Grenzen gesetzt. Auch wenn man ihn instinktiv gern in die typische Schublade rund um Frühstück und Porridge stecken möchte. Besonders die ganzen Haferkörner kommen leider immer noch viel zu selten in der Küche zum Einsatz. Dabei lassen sie sich wunderbar als Alternative zum Reis verwenden. Wie zum Beispiel in meinem Hafersotto. Wer jetzt also Lust auf noch mehr sommerliche Haferrezepte bekommen hat, gönnt sich vielleicht zum Nachtisch direkt diese zart schmelzende Hafereiscreme zur Abkühlung?
Haferpaella mit Sommergemüse
Mit dieser etwas anderen Variante einer Paella holt ihr euch den Urlaub direkt nach Hause auf den Teller. Und trotz der hafervollen Alternative zum Reis, muss sie dem Original in nichts nachstehen. Der Hafer behält beim Kochen ähnlich wie der sonst klassisch verwendete Bomba-Reis einen angenehmen Biss. Überraschender Weise unterscheiden sich Reis und Hafer von der Garzeit fast gar nicht. Wer es lieber etwas zarter bevorzugt, gibt einfach zu Beginn noch etwas zusätzlicher Flüssigkeit hinzu und lässt die Haferkörner ein paar Minuten länger köcheln. Neben der körnigen Basis, könnt ihr die übrigen Zutaten auch diesmal wieder je nach Verfügbarkeit und Saison beliebig anpassen. Satt der Garnelen können natürlich auch Muscheln oder Fisch zum Einsatz kommen. Und das Gemüse kann einmal quer durch den Gemüsegarten ausgetauscht werden.
Haferpaella mit Sommergemüse
Zutaten
- 12 Garnelen
- 2 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Zitrone
- 1 Paprika
- 1 Chili
- 300 g Haferkörner
- 200 g Cherrytomaten
- 600 ml Fischfond oder Geflügelbrühe
- 300 ml Weißwein
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Tomatenmark
- 1 TL Salz
- 1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
Anleitung
- Vorab den Ofen auf 200°C Umluft vorheizen.
- Zunächst die Schalotten und Knoblauch schälen, zusammen mit der Chili (mit oder ohne Kerne, ist euch überlassen) fein hacken und in Olivenöl glasig bei niedriger Temperatur in einer großen, ofenfesten Pfanne anschwitzen.
- Währenddessen den Fond einmal aufkochen und das Salz sowie Tomatenmark darin auflösen.
- Dann die Haferkörner unterrühren und kurz mit rösten - anschließend mit Weißwein ablöschen.
- Alles mit Fond aufgießen und einmal für 5 Minuten aufkochen - gelegentlich umrühren.
- In der Zwischenzeit die Tomaten vom Strunk und die Paprika vom Kerngehäuse befreien - dann in Streifen schneiden.
- Die Paella ohne Deckel im Ofen für 20-30 Minuten garen (je nach dem wie bissfest man den Hafer bevorzugt).
- Erst nach der Hälfte der Zeit das Gemüse und für die letzten 5-6 Minuten die Garnelen auf der Paella verteilen und darauf rösten lassen.
- Zum Schluss mit Pfeffer abrunden und mit frischen Zitronenspalten servieren.
Tipp
- Das Sommergemüse könnt ihr je nach Verfügbarkeit nach eurem persönlichen Geschmack variieren - es eignen sich auch wunderbar knackiger Zucchini oder grüne Bohnen.
Paella – ein Gericht mit vielen Facetten
Kaum ein Gericht verbindet man wohl so eng mit der spanischen Küche wie die Paella. Und wie bei so vielen landestypischen, kulinarischen Spezialitäten ist es fast unmöglich sich auf ein einziges Originalrezept zu einigen. Es gibt einfach schier unzählige Abwandlungen. Und genau das macht auch seinen besonderen Charme aus. Denn der bescheidene Ursprung der Paella geht bis ins 15. Jahrhundert in die ländlichen Gebiete von Valencia zurück. Dort begann man damals erstmals damit in Europa Reis anzubauen. Das schlichte Rezept wurde von Landwirten, Hirten und Feldarbeitern aus der Not heraus kreiert – eben mit jenen Zutaten, die bei der Feldarbeit leicht verfügbar waren: Zwiebeln, Reis, Tomaten, Wasser und an guten Tagen vielleicht sogar Kaninchen oder Geflügel. Zubereitet wurde alles natürlich direkt vor Ort, über einem offenen Holzfeuer mit nur einer Pfanne, aus der am Ende auch alle aßen. Mit wachsender Popularität veränderte sich auch die Zutatenliste. So wurde die Paella von Region zu Region mit anderen Lebensmitteln gekocht – die Basis aus Reis und das garen über offenem Feuer blieben dabei natürlich erhalten. In Anlehnung an die Entstehungsgeschichte und die Wandelbarkeit dieses Nationalgerichts, kam ich auf die Idee eine Variante mit ganzen Haferkörnern auszuprobieren.
Und wie esst ihr eure Paella am liebsten? Gehört ihr eher zur Fraktion Schalentiere, oder liebt ihr es ganz traditionell mit Geflügel oder Kaninchen? Natürlich stehen auch vegetarische Varianten hoch im Kurs. Verratet mir gern in den Kommentaren euer Lieblingskombination!
Dieser Beitrag wurde von Hafer die Alleskörner unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen mir dabei, regelmäßig neue kreative Rezepte für meine Leser zu entwickeln. Die Inhalte spiegeln dabei aber immer meine eigene unbeeinflussbare Meinung wider.





