Weihnachten war bei vielen dieses Jahr ganz anders als sonst – nur im engsten Kreis und viel weniger gesellig. Aber auch in kleiner Runde war es ein wunderschönes Fest. Und selbst wenn dieses Mal weniger Gäste an unserem Tisch Platz nehmen konnten, wollten wir uns eine echte Weihnachtstradition nicht nehmen lassen. Die obligatorische Gans wurde trotz der reduzierten Gästeliste aufgetischt und logischer Weise blieben jede Menge Reste übrig. Welch eine Verschwendung, werden sich jetzt viele denken. Doch wer meinen Blog schon länger aufmerksam verfolgt, weis schon, dass passt einfach nicht zum Lebkuchennest.
Festliche Resteverwertung
Natürlich war der Überschuss an Gänsebraten bereits einkalkuliert. Denn daraus lässt sich noch ein festliches Resteessen zaubern, dass wie geschaffen für die Zeit zwischen den Feiertagen ist. Nach drei Tagen des feiertäglichen Schlemmens und des Herumlümmelns auf dem Sofa, können die Meisten keinen üppigen Braten mit den unvermeidlichen Beilagen mehr sehen. Wie wäre es also mit einer neuen Verpackung für die weihnachtlichen Speisen?
Nach dem Fest ein Essen für die Seele
Keine Panik – Ihr müsst nicht warten, bis Ihr Euch vielleicht nächstes Jahr einmal an eine Weihnachtsgans heran traut, ein Truthahn, Ente oder einzelne Keulen der festlichen Geflügel eignen sich genauso. Wichtig sind nur saftige Fleischreste und etwas Knusperhaut für die goldbraune Kruste auf der späteren Lasagne.
Gänselasagne
Zutaten
- Gänse- oder Entenbraten vom Vortag
- Bratengemüse
- 500 ml Bratensauce
- 1 EL Butterschmalz
- 1 TL Tomatenmark
- 1/4 Bund Thymian
- 1 rote Zwiebel
- 12 Lasagneblätter
Béchamelsauce
- 8 EL Mehl
- 150 g Butter
- 350 ml Milch
- frisch geriebene Muskatnuss
Knuspertopping
- Geflügelhaut vom Braten
- 6 EL Pankomehl
- 1/4 Bund Thymian
- 1 EL Rapskernöl alternativ flüssiges Bratenfett vom Festessen
Cranberriesauce
- 200 g Cranberries
- 250 ml Balsamico
- 4 EL Honig
- 1 Orange
- Meersalz
- frisch gemahlener Pfeffer
Anleitung
- Das übrige Fleisch und die Geflügelhaut von der Karkasse zupfen (die Haut beiseite legen).
- Zunächst das klein gezupfte Fleisch mit etwas Butterschmalz, Tomatenmark und der fein gehackten Zwiebel anrösten und mit der Bratensauce ablöschen.
- Mit frischem Thymian verfeinern und das übrig gebliebene Bratengemüse klein geschnitten dazu geben.
Béchamelsauce
- Die Butter im Topf schmelzen und das Mehl unterrühren - mit Milch aufgießen.
- Alles mit dem Schneebesen klümpchenfrei verrühren und vorsichtig aufkochen, bis eine dickflüssige Konsistenz erreicht ist.
- Mit Salz und Muskat abschmecken.
- Danach könnt Ihr anfangen abwechselnd Nudelplatten, Bratenragout und Béchamel in die Auflaufform zu schichten.
Knuspertopping
- Die Geflügelhaut schneidet Ihr in möglichst kleine Stücke und mischt sie mit Pankomehl, Rapskernöl und den frischen Thymianblättern.
- Auf die letzte Schicht Béchamel verteilt Ihr die Knuspermischung und gebt die Lasagne danach bei 180°C Umluft auf der unteren Schiene für eine halbe Stunde in den Ofen.
Cranberriesauce
- Während die Lasagne im Ofen goldbraun brutzelt, kümmern wir uns um die Cranberries - gebt die Früchte zusammen mit Orangenabrieb, - saft und Honig in einen Topf und kocht die Mischung auf, bis die Früchte platzen.
- Löscht alles mit Balsamico ab und püriert die Masse.
- Danach kocht Ihr die Sauce noch etwa 5-8 Minuten ein - wer mag, kann sie durch ein feines Sieb passieren.
Zwischen den Jahren
Noch mehr Ideen zur Resteverwertung in der Küche hab ich für Euch natürlich auch parat. Denn mit etwas Kreativität und dem nötigen Kochwissen, lassen sich noch jede Menge Lebensmittel vor der Tonne retten. Und jetzt bin ich neugierig, was Ihr aus Euren übrig gebliebenen Festbraten und Beilagenresten schönes zaubert!?
Leider ist das auch schon das letzte Rezept für dieses ungewöhnliche Jahr 2020 hier auf dem Blog. Ich wünsche Euch von Herzen einen guten Rutsch in ein hoffentlich zuversichtlicheres neues Jahr und eine gute Zeit zwischen den Feiertagen. Lasst es Euch gut gehen und verwöhnt Eure Liebsten mit allerhand Köstlichkeiten.
Eure Isabella