Der Juni bringt uns wieder viele neue Gemüsesorten auf den Tisch, die wir den ganzen Winter über schmerzlich vermisst haben. Einer meiner persönlichen Sommerlieblinge aus dem Garten sind grüne Bohnen. Denn hier im Lebkuchennest sind sie mehr als nur eine langweilige Beilage. Wir lieben sie in jeder Form – knackig blanchiert im Kartoffel- oder Gurkensalat, als grüner Hingucker im sommerlichen Eintopf oder als Hauptdarsteller zum gemütlichen Abendessen.
Langweilige gebackene Bohnen waren gestern
Wer kennt sie nicht – die kleinen schrumpeligen Bohnen in Tomatensauce frisch aus der Dose. Nicht nur in Großbritannien und den USA erfreuen sie sich als Frühstücksbeilage oder beim typischen BBQ großer Beliebtheit. Und wie bei den berühmten Dosenravioli scheiden sich auch hier die Geister. Entweder liebt oder hasst man sie. Ich bin ehrlich gesagt kein Fan von den gebackenen Dosenbohnen – liebe aber die Hülsenfrüchte in allen Formen und Farben frisch aus dem Garten. Deshalb habe ich euch heute meine ganz eigene Variante von gebackenen Bohnen mitgebracht.
Gebackene grüne Bohnen
Zutaten
- 200 g Feta
- 400 g grüne Bohnen
- 8 Schalotten
- 1 EL weißes Miso
- 300 ml Milch
- 50 g Butter
- 5 Knoblauchzehen
- 3 EL Mehl
- 5 EL Butterschmalz
- Steinsalz
- frisch gemahlener Pfeffer
Anleitung
- Die Bohnen gründlich waschen und die oberen Enden abschneiden - das Blanchieren sparen wir uns diesmal, weil das Gemüse im Ofen ausreichend lange gart (wenn ihr das Rezept mit tiefgekühlten Bohnen außerhalb der Saison zubereiten wollt, verkürzt die Backzeit einfach um 5 Minuten).
- Für die cremige Sauce bereiten wir eine Art Béchamel zu - dafür das Miso mit der Butter in einem Topf schmelzen und zwei Esslöffel Mehl unterrühren.
- Gießt alles mit der Milch auf und rührt dabei, bis eine sämige Sauce entstanden ist.
- Die Bohnen zusammen mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker, etwas Rapskernöl und den angedrückten Knoblauchzehen in eine gefettete Auflaufform oder Gusseiserne Pfanne geben und alles gründlich mischen.
- Die Bohnen im vorgeheizten Ofen bei 190°C Umluft für 5-6 Minuten backen, dann die Miso-Béchamel darüber gießen und den Feta als letzte Schicht gleichmäßig darüber bröseln.
- Danach nochmal für 15 Minuten im Ofen überbacken - in der Zwischenzeit geht es weiter mit den Röstzwiebeln.
- Die Schalotten schälen und in nicht zu dünne Ringe schneidet - mit dem übrigen Mehl panieren und goldbraun in heißem Butterschmalz braten.
- Danach auf einem Küchenpapier abtropfen lassen und leicht salzen.
Woran erkenne ich ob grüne Bohnen reif sind?
Bei gutem Wetter könnt ihr eure eigenen Bohnen schon ein Vierteljahr nach der Aussaat im Garten ernten. Optimal für sie ist ein sonniges und vor allem warmes Plätzchen. Bei der Wahl ihrer Nachbarn im Gemüsebeet sind sie dabei nicht wählerisch – nur mit Knoblauch, Zwiebeln und Fenchel vertragen sie sich weniger gut. Den perfekten Reifegrad haben sie erreicht, wenn sie sich glatt durchbrechen lassen und dabei schön knacken. Tritt dann an der leuchtend grünen Bruchstelle schon direkt der frische Saft aus der Bohne, ist das ein gutes Zeichen um mit der Ernte loszulegen.
Kleiner Küchenhack für knackig grüne Bohnen
Leider verlieren die grünen Schönheiten beim Kochen schnell ihre knallig grüne Farbe. Versteckt unter einem köstlichen Berg aus Feta und Röstzwiebeln stört das vielleicht weniger. Aber wenn man sie für einen Salat oder im Eintopf zubereiten will, gibt es einen kinderleichten Trick, um die Farbe zu erhalten. Die Variante sie einfach nur möglichst kurz zu kochen, um die natürliche Farbe zu erhalten ist eher keine gute Idee. Denn die rohen Bohnen enthalten eine giftige Eiweißverbindung, auch bekannt als Phasin – um es vollständig zu zerstören, sollten die Bohnen je nach Dicke mindestens 8-10 Minuten gekocht haben. Deshalb blanchiert stattdessen die Bohnen bitte immer in kochendem Salzwasser und gebt dabei einen Teelöffel Natron dazu, damit die Farbe nicht verblasst. Danach könnt ihr sie wie gewohnt kalt abschrecken oder zum Schluss als Einlage in eure Suppe oder Eintopf geben.
Auch beim Einkochen hilft das alte Hausmittelchen – ein tolles Rezept für eingelegte grüne Bohnen findet ihr in meiner Rezension zu Das kleine feine Einmachbuch von meiner Bloggerkollegin Stephanie Kosten. Doch der Garten hat diesen Monat noch einiges mehr zu bieten. Neben den knackig grünen Bohnen haben jetzt auch Brokkoli, Blumenkohl, Gurken, Fenchel und viele weitere Gemüse wieder Saison. Und jetzt seid ihr an der Reihe – welches ist euer absoluter Sommerliebling auf dem Gemüsebeet? Lasst mir gern eure Favoriten in einem Kommentar da, oder verratet mir welches Sommergemüse ich eurer Meinung nach unbedingt noch in einem Blogrezept verarbeiten muss.