Zwischen all den Plätzchenrezepten und Weihnachtsmenüs widme ich mich in der Vorweihnachtszeit auch immer wieder gern den vielen verschiedenen Gewürzmischungen die so typisch für diese Jahreszeit sind. Und da schon so oft danach gefragt wurde kommt heute auch endlich mein Rezept für ein selbstgemachtes Lebkuchengewürz. Vorab sei gesagt – die eine einzig wahre Gewürzmischung für Lebkuchen gibt es nicht. Jeder hat seine ganz eigene Version und Vorstellung davon was rein gehört. Ich möchte heute mich euch meine Variante teilen und euch Verwendungsmöglichkeiten jenseits der klassischen Zubereitung zeigen.
Lebkuchen oder Pfefferkuchen?
Unter welchem Namen ist die Spezialität bei euch in aller Munde? So vielfältig wie die Bezeichnungen, sind auch die Entstehungsmythen rund um die süße Köstlichkeit aus Nüssen und Gewürzen. Doch am hartnäckigsten hält sich die Sage, dass ein armer Bäcker Namens Leb aus dem schönen Nürnberg aus der Not heraus mit den letzten verbliebenen Zutaten die uns bekannten Lebkuchen zusammen rührte. In Ermangelung von Mehl griff er zu Nüssen, da der Zucker ausging behalf er sich mit Marmelade und Marzipan. Und da Nürnberg damals eine große Handelsstadt war, gab es reichlich Gewürze in der Backstube zur Auswahl. So landeten alle noch vorhandenen Ingredienzien im Teig und wurden in Form kleiner flacher Laibchen gebacken. Aus dem aromatischen Gewürzkuchen wurde so schnell der umgangssprachliche Lebkuchen.
Was darf rein ins Lebkuchengewürz?
Ein paar Basics dürfen auf keinen Fall fehlen, aber im Detail variieren die Rezepturen dann doch. Jeder hat so seine ganz eigene Geheimrezeptur für sein ganz eigenes Lebkuchengewürz. Ich verrate euch heute meine Mixtur für das originale Lebkuchennest-Gewürz – ihr könnt aber selbstverständlich die einzelnen Mengen der Zutaten nach eurem persönlichen Geschmack anpassen.
Lebkuchengewürz
Zutaten
- 40 g gemahlener Zimt als Basis
- 8 Nelken
- 4 Pimentkörner
- 4 getrocknete Orangen- und Zitronenscheiben (unbehandelter Früchte) oder getrocknete Schalen
- 2 Kardamomkapseln
- 2 Anissterne
- 2 Muskatblüten Macis
- 1 Muskatnuss
- 1 TL Ingwerpulver
- 1/2 TL Fenchelsamen
- 1/2 TL Pfefferkörner
Anleitung
- Die Samen, Muskatblüten, Kapseln, Sterne und Körner im Mörser grob zerstoßen (das dauert einige Minuten und erfordert etwas Geduld) und die Orangenscheiben mit einem scharfen Messer möglichst klein hacken.
- Danach alles zusammen in den Mixer geben und mit kurzen Impulsen möglichst fein zerkleinern.
- Die Muskatnuss fein reiben und dazu geben.
- Zum Schluss mit den bereits gemahlenen Gewürzen vermischen und in ein luftdichtes Glas für den Vorratsschrank geben (Beschriftung nicht vergessen).
Mehr als nur Weihnachtsbäckerei
Klar denkt jeder sofort an Weihnachten beim Gedanken an Lebkuchengewürz – aber die aromatische Gewürzmischung lässt sich auch in der Alltagsküche einsetzen. Sobald es draußen so richtig kalt wird und sich die ersten winterlichen Tage anbahnen, kommt es bei mir auch jenseits der weihnachtlichen Backstube zum Einsatz. Habt ihr zum Beispiel schon mal eure heiße Schokolade damit gepimpt? Einfach eine Prise direkt in die heiße Milch dazu und eine ordentliche Portion Schlagsahne und Marshmallows obendrauf – fertig ist der perfekte Seelenwärmer! Außerdem macht es sich wunderbar im morgendlichen Porridge oder Joghurt oder als Gewürz im Bananenbrot. Aber auch Marmeladen und Chutneys lassen sich damit verfeinern.
Und wofür verwendet ihr die intensive Gewürzmischung jenseits der Lebkuchen-Backstube am liebsten? Lasst gern einen Kommentar da und verratet uns eure Favoriten! In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim selber machen, ausprobieren und einen wunderschönen ersten Advent!
1 Kommentar
Ein tolles Rezept, werde ich Nachmachen
Vielen Dank