Die Kohlrabiernte neigt sich allmählich dem Ende zu. Ein Grund mehr möglichst alles von den kleinen grünen und lila Knollen zu verwerten! Darum kämpfe ich heute wieder gegen die Lebensmittelverschwendung in unseren Küchen – wer mag mich bei dieser Mission unterstützen? Jeder von uns kann einen Teil dazu beitragen, jeden Tag, ganz ohne große Anstrengungen. Wandert Euer Blick auch oft über die Gemüseauslagen und Obststiegen auf dem Markt, oder sogar Eure eigene Gartenernte, während Euch das Herz blutet, weil Ihr wisst wie viel davon am Ende im Müll landet? Und dabei ist nicht die Rede von zu viel gekauften oder angebauten Lebensmitteln, die am Ende im Kühlschrank vor sich hinwelken – dagegen habe ich aber natürlich auch ein paar nützliche Tipps.
Ich meine diesen Moment in dem Du die saftigen grünen Blätter deines Gemüses abschneidest, Dir noch denkst was es doch für ein tolles Kaninchenfutter abgeben würde, wenn Du denn Haustiere hättest und es dann letztlich auf den Kompost wirfst. Ohne Zweifel ein toller Dünger für Deinen Garten, aber eigentlich viel zu Schade. Denn das würzige Grünzeug ist durchaus essbar und steckt noch dazu voller gesunder Vitamine und Geschmack!
Aber wenn Ihr dann zum ersten Mal etwas Köstliches aus der ganzen Pflanze gezaubert habt, wollt Ihr nie wieder auch nur einen einzigen Stängel wegwerfen. Dieser Erfolgsmoment, wenn Euch ein Licht aufgeht und Ihr erkennt, welche kulinarischen Möglichkeiten Euch in Zukunft offen stehen. Und nie wieder Bedauern darüber, Eurer eigenen Gartenernte oder dem guten Markteinkauf nicht genug Wertschätzung entgegen gebracht zu haben.
Den Anfang könnt Ihr gleich heute machen – schnappt Euch ein paar knackige Kohlrabi frisch vom Beet und zaubert ein leckeres Leaf to Root Risotto darauß! Und das Beste – das lästige Gemüseschälen könnt Ihr Euch sparen – denn bis auf die holzige Wurzel, wird einfach alles mit verarbeitet.
Kohlrabirisotto mit knusprigen Blattgrün
Rezept für 4 Portionen
2 Kohlrabi2 Schalotten200g Gerstengraupen200ml Weißwein400ml Gemüsebrühe50g Manchego2 EL Senfkörner2 EL Butter1 EL Honig–100g PancettaKohlrabigrünSteinsalzfrisch gemahlener Pfeffer
1)Für das Risotto müsst Ihr nur die Schalotten schälen, fein würfeln und zusammen mit den Graupen in Butter glasig dünsten.2) In der Zwischenzeit befreit Ihr die Kohlrabi von der Wurzel und schneidet sie in mundgerechte Würfel – die Blätter könnt Ihr in Eiswasser bei Seite stellen.3) Gebt die Senfkörner, sowie den Honig dazu und löscht alles mit Weißwein ab – von jetzt an heißt es geduldig rühren.4) Sobald der Wein etwas reduziert ist, können die Kohlrabiwürfel und eine ordentliche Prise Salz zum Risotto – gießt immer wieder Flüssigkeit in Form von Brühe an.5) Nach etwa einer halben Stunde sollte alles schön bissfest und schlotzig sein – dann könnt Ihr den Manchego hinein raspeln.6) Nebenbei könnt Ihr den Pancetta in einer Pfanne ohne zusätzliches Fett ausbacken und im Anschluss die Kohlrabiblätter in Streifen geschnitten in dem Speckfett frittieren.7) Jetzt müsst Ihr nur noch das Risotto mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und schon kann serviert werden.
Da die Graupen wunderbar stärkehaltig sind, eignen sie sich auch vorzüglich für Risotto – es muss also nicht immer Reis sein. Außerdem passen sie meiner Meinung nach auch viel besser zu den rustikalen Kohlrabiknollen. Spätsommerküche geht also auch ohne mediterranes Gemüse und Kräuter – schaut Euch einfach mal genauer in Eurem Gemüsefach um.
Mit ein bisschen Fantasie und ein paar Basiskochskills könnt Ihr also auch aus den unbeliebten Küchenabfällen noch wahre Köstlichkeiten zaubern. Wenn Ihr jetzt am liebsten direkt loslegen möchtet, gibt´s hier noch ein klein wenig No Waste Inspiration! Wie wäre es mit einem leckeren Blumenkohlblattcurry, Leaf to Root Pestos oder einem gerösteten Ofenblumenkohl? Wie schauts aus – wen darf ich künftig im Team-No-Food-Waste begrüßen?