Wer hat Lust auf einen herzhaften Kuchen? Mit meiner bunten Karottenquiche machen wir heute einen kleinen kulinarischen Abstecher nach Frankreich. Und dabei kommt natürlich wieder alles zum Einsatz was die Karotte zu bieten hat – von der Wurzel, über die Schale bis hin zum Blattwerk. Das spart nicht nur Zeit, die sonst immer fürs lästige Schälen drauf geht, sondern bringt auch zusätzlichen Geschmack ins Rezept.
Was macht eine Quiche zur Quiche?
Jetzt wird es etwas kompliziert – den Unterschied zwischen Tarte und Quiche hatte ich euch ja schon mal bei meinem Rezept für diese deftige Zwiebel-Honigtarte erklärt. Aber ab wann darf man eine Quiche eigentlich als solche bezeichnen? Streng genommen muss eine echte Quiche immer herzhaft sein – ohne Ausnahmen. Damit sie dann aber auch wirklich den Namen tragen darf, sollte die Füllung außerdem aus einer klassischen Liaison (dem typischen Mix aus Sahne und Eiern) bestehen. Die ursprünglichste Form ist und bleibt aber die Quiche Lorraine.
Ein Regenbogen für die Karottenquiche
Erst die bunten Karottensorten bringen wirklich Farbe ins Spiel. Neben ihrer Vielfalt von gelb, über weiß, bis hin zu violett und diversen Farbkombis, sorgt die Urform der Karotte aber auch für Geschmack. Im Gegensatz zu den orangen Mainstream-Möhren die einfach nur süß sein sollen, reicht die Palette bei ihren kunterbunten Verwandten von erdig, herb bis blumig. Und noch ein kleiner Tipp – wer den Boden lieber knuspriger mag, der kann ihn bevor die Füllung darauf kommt einmal mit Backerbsen im Ofen für 10 Minuten blind backen.
Karottenquiche
Zutaten
Boden
- 250 g Weizenmehl Typ 450
- 100 ml Wasser
- 50 kalte Butter
- 1/2 TL Salz
Füllung
- 3 Urkarotten
- 1 rote Zwiebel
- 4 Eier
- 250 ml Saure Sahne
- 100 g Bergkäse
- 1 EL Butter
- 1 EL Honig
- 2 EL Pinienkerne
- Karottengrün
- Thymian
- frisch geriebene Muskatnuss
- frisch gemahlener Pfeffer
- Salz
Anleitung
Boden
- Alle Zutaten in eine Rührschüssel geben und zügig mit der Hand verkneten, bis nichts mehr an den Fingern klebt.
- Anschließend in Bienenwachs wickeln und mindestens 10 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Danach kreisrund ausrollen und die Tarteform bis zum Rand damit auslegen und alles gut andrücken - den Boden mit einer Gabel löchern und wieder alles in den Kühlschrank stellen.
Füllung
- Die Urkarotten in dünne Scheiben schneiden oder hobeln und die Zwiebel in kleine Würfel schneiden.
- Danach Eier und Saurer Sahne zur Liaison aufschlagen und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
- Den Bergkäse grob raspeln und Thymian und Karottengrün fein hacken.
- Zunächst die Karotten zusammen mit Zwiebel, Honig und Thymian in Butter glasig anschwitzen.
- In der Zwischenzeit den Ofen auf 160°C Umluft vorheizen.
- Anschließend die Mischung kurz abkühlen lassen und mit dem geriebenen Bergkäse und gehackten Karottengrün vermischen, um alles auf dem Teigboden zu verteilen.
- Danach mit der Eimixtur übergießen und die Pinienkerne darauf streuen.
- Im Ofen auf mittlerer Schiene für 20-25 Minuten goldbraun backen.
Was sind Urkarotten?
Ganz gleich ob Möhre, Karotte, Rübli, Mohrrübe oder gelbe Rübe. Als waschechte Urkarotte darf sich eigentlich nur die typisch violette Karotte mit orangen Kern bezeichnen. Sie ist aus einer Kreuzung der schwarz-violetten und orangen Karotte entstanden. Denn die heute vorherrschenden orangen Karotten waren früher die absolute Ausnahme. Viel häufiger wurden die bunten Sorten angebaut, welche auch heute noch mit einem höheren Karotingehalt punkten. Unabhängig von der Farbe gehören Karotten übrigens zum haltbarsten Gemüse im heimischen Kühlschrank. Am besten lagert ihr sie in einem feuchten Küchenhandtuch im Gemüsefach.
Habt ihr jetzt auch Lust bekommen das Karottenbeet im Garten zu plündern oder euch aufs Rad zu schwingen und gleich zum Markt zu fahren? Dann nichts wie los und viel Spaß beim Nachbacken. Wenn ihr das Rezept ausprobiert habt, freue ich mich natürlich auf euer Feedback und Anregungen.