Gleich nach der Erdbeerzeit ist die Tomatensaison mein größtes Sommerhighlight! In allen Größen, Formen und Farben wachsen sie jetzt wieder im heimischen Garten oder warten schon auf dem Marktplatz darauf mitgenommen zu werden. Und während draußen das Thermometer wieder in die Höhe klettert, kann man innen in der kühlen Küche wieder eine Leckerei nach der anderen aus ihnen zaubern. Den klassischen Tomatensalat gibt es dann wirklich jede Woche in einer anderen Form – mit Früchten kombiniert, dazu ein saftiger Burrata, oder mit ganz viel knackigem Gemüse. Und heute werden sie in Vorbereitung für den nächsten Grillabend im Ofen gebacken. Aber nicht einfach so, sondern auf einem luftigen Focaccia, gemacht mit meiner heutigen Geheimzutat – Hafer.
Backen im Sommer
Gerade in der sommerlichen Hitze ist die Lust den Ofen anzuschalten gleich Null. Aber die Aussichten auf ein frisch gebackenes Brot zum nächsten Salat, oder als Grillbeilage sind dann doch zu verlockend. Damit ihr darauf auch bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke nicht verzichten müsst, gibt es einen kleinen Trick. Bereitet euren Teig am Vorabend (sobald es draußen etwas abkühlt) vor. Danach lasst ihr ihn statt bei Zimmertemperatur, einfach im Kühlschrank über Nacht reifen. Dann könnt ihr ihn am nächsten Tag ganz entspannt in den Morgenstunden zubereiten, so lang es noch nicht so warm in der Küche ist. Im Sommer sind Brotteige ohnehin riskant. Besonders bei Hefeteig, dieser kann schnell in die Übergare kommen. Das erkennt ihr daran, dass der Teig seine Spannung verliert und in sich zusammen fällt.
Tomate trifft Hafer
Das die beiden ein echtes Dreamteam abgeben habe ich euch ja schon im letzten Jahr mit meinem Tomatencrumble mit Hafer gezeigt. Dieses Jahr bleiben wir eher in der mediterranen Richtung und backen ein fluffiges Focaccia mit Hafer, getoppt von saftigen Tomaten die im Ofen auf dem Brotteig dahin schmelzen. Bei den Sorten sind euch keine Grenzen gesetzt – ich bevorzuge neben den kleinen, knackigen Kirschtomaten besonders die intensiven San-Marzano-Tomaten. Aber im Grunde könnt ihr jede eurer persönlichen Lieblingssorte verwenden. Hauptsache sonnengereift und lecker!
Haferfocaccia mit Ofentomaten
Zutaten
Haferfocaccia
- 100 g Hafermehl
- 300 g Weizenmehl Typ 405
- 20 g Haferflocken
- 12 g Frischhefe
- 8 g Meersalz
- 1 EL Olivenöl
- 1 TL Honig
- 250 ml Wasser lauwarm
Topping
- 4 Zweige Thymian
- 8-12 kleine Tomaten
- 1 TL Meersalzflocken
- 2 EL Olivenöl
Anleitung
Haferfocaccia
- Die beiden Mehlsorten zusammen mit den Haferflocken und Salz vermengen.
- Frischhefe zusammen mit Honig im Wasser auflösen und zu den trockenen Zutaten geben.
- Alles für 10 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten und dabei das Olivenöl einarbeiten.
- Danach mit einem Bienenwachstuch abdecken und für mindestens 8-12 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
- Am nächsten Tag etwa eine Stunde vor dem Backen heraus holen und an einem warmen Ort ohne Zugluft aufgehen lassen.
- Danach behutsam mit einem Esslöffel Olivenöl beträufeln, ringsherum verteilen und den Teig in eine Gusseiserne Pfanne gleiten lassen.
- Jetzt nur noch mit wenig Druck in der Pfanne ausbreiten und mit den Fingern kleine Mulden eindrücken - danach darf der Teig noch einmal eine halbe Stunde abgedeckt ruhen.
- Währenddessen den Ofen auf 240°C Umluft vorheizen
Topping
- In der Zwischenzeit den Belag vorbereiten - hierfür die Tomaten nach Belieben schneiden und mit dem übrigen Olivenöl, Thymian und Salzflocken marinieren.
- Anschließend auf dem Focaccia verteilen und leicht andrücken (ohne die Luft aus dem Teig zu drücken).
- Das Brot für 10-15 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 220°C Umluft goldbraun backen (wundert euch nicht - es wird durch das Hafermehl nicht so schnell braun wie normalerweise).
Besondere Geheimzutat
Beim Backen mit Hafermehl kommt es auf die richtige Mischung an – das Mehl aus Haferflocken allein eignet sich weniger gut für Brote, aber zusammen mit Weizen- oder Dinkelmehl lassen sich damit herrlich aromatische Backwerke zubereiten. Damit genug Bindung in den Teig kommt verwende ich in der Regel nur ein Viertel Hafermehl. Für etwas mehr Biss sorgt dann noch eine kleine Portion Haferflocken. Beim Focaccia verarbeite ich sie nur im Teig und streue sie nicht darauf, da sie sonst bei der hohen Backtemperatur in Kombination mit dem Olivenöl verbrennen würden.
Wenn ihr jetzt schon den Duft von frisch gebackenem Focaccia in der Nase und Lust bekommen habt das Rezept zu Hause nach zu backen, wünsche ich euch dabei viel Spaß. Und natürlich freue ich mich wie immer über euer Feedback! Habt ihr schon mal zu Hause mit Hafer gebacken? Lasst einen Kommentar da und erzählt uns von euren Erfahrungen.
1 Kommentar
Liebe Isabella,
dein Hafer-Focacchia sieht traumhaft aus. ich liebe auch die sonnige Tomatenzeit, auch wenn meine Pflanzen auf dem Balkon diesmal etwas kleiner ausgefallen sind als normal. Irgendwie hatten sie einen schlechten Start, sind aber echte Kämpfer…
Bereitest du das Hafermehl selber aus Haferflocken zu? Passt doch, oder?
LG
Peggy