Ein echter Klassiker, der besonders an den Feiertagen nie aus der Mode kommt, ist die gute alte Käseplatte. Doch oft landen eher die langweiligen Standartsorten darauf. Wie wäre es also mal mit einem mutigen Selbstversuch – ein kleines Käsebuffet komplett aus Ziegenkäse? Keine Sorge, auch alle Ziegenkäse-Verweigerer kommen hier auf den Geschmack!
Die richtige Auswahl für maximalen Käsegenuss
Beim Thema Ziegenkäse gibt es ganz klar zwei Lager. Jene, die sofort Reiß aus nehmen und solche, die am liebsten auf die Knie fallen und den kleinen handgemachten Schätzen einen Heiratsantrag machen möchten. Ich gestehe, dass ich eher zur letzteren Fraktion gehöre und einfach nicht ohne die authentischen Aromen von französischem Ziegenkäse kann. Und mit einem gut durchdachten Einkauf verschieden intensiver Sorten und Konsistenzen, will ich auch Euch heute zu echten Fans machen. Dank der großen Vielfalt an originellen Sorten, findet sich schnell eine bunte Auswahl. Optimal sind übrigens vier bis sechs verschiedene Arten von Käse – so kann man alle Geschmäcker treffen. Mehr würde jeden Gaumen überfordern und die kleinen Details der einzelnen Käse schwerer erkennen lassen.
Auf meiner Ziegenkäseplatte erwarten Euch:
Frische Ziegenkäserolle – schnittfest mit einer feinen Ziegenmilchnote
Frischer Ziegenkäsetaler – sehr cremig mit einem sanften Aroma
Ziegenkäse-Camembert – zart schmelzend mit sanften Edelpilznoten
Chabichou du Poitou AOP – butterweich mit einer angenehmen Säure
Saint-Maure de Touraine AOP – intensive Ascherinde mit charakteristischen Ziegenaroma
Selles-Sur-Cher AOP – sanft nussig und zurückhaltende Aromen von der Ziege
Die unterschiedlichen Formen, Rinden und Aromen entstehen übrigens erst bei der Affinage. Die verschiedenen Käsesorten werden von Hand gebürstet, geklopft, mit Salzlake gewaschen und immer wieder gewendet – bis sie den perfekten Reifegrad erreicht haben.
Eine Käseplatte wird natürlich erst durch die geschmacklich abgestimmten Beilagen lebendig. Ideal ist immer eine Mischung aus süßen, salzigen und gern auch leicht säuerlichen Komponenten – verschiedene Brotsorten und Früchte sind fast schon ein ungeschriebenes Gesetz.
Winterliche Beilagen
Zutaten
Birnen-Chutney
- 250 g Birnen
- 1 cm Ingwer
- 2 rote Zwiebeln
- 100 ml Weißwein
- 100 ml Sherry Essig
- 50 g brauner Zucker
- 50 g getrocknete Feigen
- 1 Kapsel Kardamom
- 1 Prise Meersalz
- frisch gemahlener Pfeffer
Salzig gebrannte Pekannüsse
- 200 g Pekannüsse
- 1/2 TL Fischsoße
- 1 EL Honig
- 3 EL Sojasauce
Balsamico-Marmelade
- 200 g Äpfel
- 100 g brauner Zucker
- 100 ml dunkler Balsamico
- Meersalz
Anleitung
Birnen-Chutney
- Die Birnen vom Kerngehäuse befreien und samt Schale in kleine Würfel schneiden.
- Anschließend die Zwiebeln schälen und zusammen mit den getrockneten Feigen ebenfallsfein würfeln.
- Den Ingwer samt Schale fein reiben und zusammen mit Birnen, Zwiebeln, Feigen, Zucker,Essig, Weißwein und Kardamom in einen Topf geben, um alles einmal aufkochen zu lassen.
- Mit Salz und Pfeffer würzen, abdecken und für eine halbe Stunde auf niedriger Stufe köchelnlassen.
- Danach die Kardamomkapseln entfernen, etwa ein Drittel der Masse herausschöpfen undfein pürieren, um es dann wieder unter das übrige Chutney zu rühren.
- Einmachgläser mit Deckeln vorbereiten und mit kochendem Wasser ausspülen, um diese zusterilisieren.
- Das kochende Chutney randvoll einfüllen, verschließen und die Gläser auf den Kopf stellen.
Salzig gebrannte Pekanüsse
- Ein Blech mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 120° Ober- Unterhitze vorheizen.
- In der Zwischenzeit die beiden Saucen in einen Topf geben und den Honig darin auflösen.
- Die Mischung einmal aufkochen lassen und die Nüsse darin für 5 Minuten quellen lassen - nur leicht köcheln, damit nichts anbrennt.
- Sobald sich ein dickflüssiger Sirup gebildet hat, der die Nüsse umschließt, alles auf dem Blech verteilen und für 5-8 Minuten im Ofen backen.
- Die Nüsse vor dem Servieren gut auskühlen lassen.
Balsamico-Marmelade
- Die Äpfel samt schale grob raspeln und zusammen mit Zucker, Balsamico und einer Prise Meersalz für 15 Minuten bei geringer Hitze einkochen.
- Wer es lieber feiner mag, kann noch einmal den Pürierstab zum Einsatz bringen - ansonsten einfach die Marmelade in Gläser abfüllen und nach dem Abkühlen im Kühlschrank aufbewahren.
Ziegenkäse richtig lagern
Wie jeder andere Käse, ist auch der aus Ziegenmilch etwas sensibel, was die Aufbewahrung betrifft. Aber mit den richtigen Tricks, kann man ihn ganz entspannt einige Tage im heimischen Kühlschrank lagern. Am wohlsten fühlt sich der Ziegenkäse im Gemüsefach – dort herrschen die idealen Bedingungen in Punkto Temperatur und Feuchtigkeit. Ideal ist eine Lagerung in dem original Käsepapier, in dem der Käse meist verkauft wird. Und damit Ihr auch wirklich in den vollen Genuss der wunderbaren Aromenwelt der einzelnen Ziegemilch-Produkte kommt, achtet bitte unbedingt darauf die milderen und intensiveren Sorten, getrennt voneinander aufzubewahren! Die echten Käseprofis, holen Ihren Käse übrigens schon eine halbe Stunde vor dem Servieren aus der Kühlung, damit er sein volles Aroma entfalten kann.
Das Auge des Käseliebhabers isst mit
Die richtige Präsentation der Käseplatte ist nicht nur zu festlichen Anlässen entscheidend. Auf kitschige Deko solltet Ihr jedoch verzichten – auf das Brettchen kommt nur, was auch zum Käse passt und natürlich essbar ist. Mit saisonalem Obst und auch Gemüse liegt Ihr dafür aber immer goldrichtig. Und zu guter Letzt solltet Ihr auch den richtigen Anschnitt Eurer Käse nicht unterschätzen – hier findet Ihr eine kleine Anleitung. Damit jeder sofort nach Herzenslust zugreifen kann, darf der ein oder andere Käse auch gern schon vorher geschnitten werden. So ist außerdem die Hemmschwelle das Messer falsch anzusetzen, auch schon direkt überwunden.
Dieser Beitrag wurde von Ziegenkäse aus Frankreich unterstützt. Gesponserte Beiträge helfen mir dabei, regelmäßig neue kreative Rezepte für meine Leser zu entwickeln. Die Inhalte spiegeln dabei aber immer meine eigene unbeeinflussbare Meinung wider.