Morgen meine Lieben, heute müsst Ihr leider wieder einmal ohne neuen Rezeptinput auskommen. Dafür aber einen Overload an Restaurantempfehlungen, Shopping- und Ausflugstipps für Amsterdam ertragen. Wie einige von Euch ja bereits wissen, war das Lebkuchennest für Euch auf Entdeckungsreise in diesem schönen niederländischen Städtchen und ich habe Euch einen ganzen Koffer voll an Eindrücken mitgebracht.
Nach einer etwas holprigen Fahrt mit dem Zug [abgesehen von den Verbindungsproblemen und Baustellen der Verkehrsverbunde, schon allein wegen der wunderschönen Landschaften zu empfehlen] wurden wir mehr als freundlich von den Niederländern empfangen. Hier scheint die Zeit keine Rolle zu spielen, alle wirken tiefen entspannt und in sich ruhend. Unsere anfänglichen Sorgen über das öffentliche Verkehrsnetz in der Stadt waren auch sofort wie weg geblasen – die Stadt ist ohnehin auf Fußgänger und Fahrradfahrer ausgelegt. Doch selbst das Metronetz ist für Besucher mehr als unkompliziert und bei guter Planung auch wirklich günstig. So kann man mit einem Tagesticket nach Lust und Laune immer wieder die Metro oder Tram nutzen, oder bei gutem Wetter spontan die Stadt zu Fuß oder Fahrrad erkunden. Wir haben uns für einen Mix aus allem entschieden, um so viel wie möglich von den einzelnen Stadtteilen zu erkunden.
Nach unserer späten Ankunft am Sonntagabend, ließen wir das Zentrum zunächst außen vor und erkundeten die Gegend rund um unser Hotel, gelegen im schönen Bullewijk. Neben dem Nelson Mandelapark und der Heineken Music Hall, kann man dort auch einige verborgene kulinarische Schätze finden. Wie zum Beispiel ein leckeres Frühstück bei Oma Letje oder ein Abendessen im Gârd – welches sich gut versteckt in einem Hotel befindet. Dort starteten wir unsere kulinarische Tour mit einer erfrischend klaren und puristischen Küche – wenige Komponenten auf dem Teller, diese aber allesamt geschmacklich auf den Punkt gebracht. Vorab gab es ein leckeres Malzbrot mit aromatischer Kräuterbutter.
Geschmorte Lammkeule mit Jus, Ofenkarotten und Kartoffelstampf
Rumpsteak mit zweierlei von der Zwiebel
Während man auf die Köstlichkeiten aus der Küche wartet, kann man je nach Sitzplatz einen Blick in die offene [ebenso puristische] Küche werfen, in der ein fast schon meditatives Klima herrscht. Jeder Handgriff sitzt und die Kommunikation findet fast blind statt – keinerlei Geschrei, keine Hektik, einfach Ruhe. Man möchte fast den ganzen Abend am Tisch sitzen und zusehen, wie bei einem guten Film, nur mit weit aus besserer Verpflegung als im Kino.
Frisch gebackene Dutch Waffeln mit Gewürzeis
Restaurant:Gard Nordic KitchenAdresse:Hoogoorddreef 1
1101 BA Amsterdam
Zahlung: Bar- und Kartenzahlung————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Sonntag von 6.30 – 0.00 Uhr
Reservierung: iens.nl,bookatable.com
Den ersten Tag in Amsterdam starteten wir nach einem bewusst klein gewähltem Frühstück, in den berühmten Foodhallen. Der Hotspot für Einheimische Foodies – das Prinzip ist ähnlich wie in der Markthalle 9 in Berlin oder dem Borough Market in London: Schlendern, Verweilen, Schlemmen! An diversen kleinen Ständen findet Ihr alles was das Streetfoodherz begehrt – von veganen Gelüsten bis hin zu luftgetrockneten Schinken und Würsten, über süße Handwerkskunst, alles ist vertreten. So eine waschechte Markthalle mit Streetfood aus aller Welt fehlt uns in Nürnberg definitiv noch oder was meint Ihr?
Gemüsemix aus Bohnen, Möhren, Artischocken in Tempurateig mit Koriandermajonaise
Bacon & Chips Dog mit Senfmayo
Danach kann man es sich entweder noch mit einem Drink von der Cocktail- oder der Bierbar gemütlich machen oder die restlichen Hallen mit ihren kleinen wunderschönen Läden erkunden, um sich die Beine zu vertreten.
Restaurant:Foodhallen AmsterdamAdresse:Bellamyplein 51
1053 AT Amsterdam
Zahlung: nur Kartenzahlung möglich————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Freitag – Samstag von 11.00 – 1.00 Uhr
Sonntag – Donnerstag 11.00 – 23.30 UhrReservierung: foodhallen.nl/foodhallen
Den Nachmittag verbrachten wir dann noch einen Katzensprung entfernt, im MOCO Museum [nicht zu verfehlen in der Museumsstraße, gleich vor dem Van Gogh Museum] doch statt uns dort in der Touristenschlange die Beine in den Bauch zu stehen, widmeten wir uns lieber etwas moderner Kunst.
Zum Abschluss des langen Tages gönnten wir uns dann noch eine wohlig warm dampfende Schüssel Nudelsuppe bei Ô Mai – hier könnt Ihr zwischen all den Pubs und Coffee Shops dem Stadttrubel für eine Weile entfliehen. Die Portionen sind üppig und es gibt zu jeder Schüssel noch ein Schälchen mit frischen Gemüsetoppings – der perfekte Ausklang.
Beef Reisnudelsuppe [oben] und Seafood Vermicellinudelsuppe mit frittiertem Tofu [unten]
Restaurant:Ô MaiAdresse:Utrechtsestraat 12
1017 VN Amsterdam
Zahlung: Bar- und Kartenzahlung möglich————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Sonntag 12.00 – 0.00 Uhr
Reservierung: www.omai.nl/en
Tag zwei starteten wir wieder bei den Foodhallen, allerdings nicht mit Street Food, sondern gleich nebenan im Breakfastclub mit watteweichen Buttermilch-Pencakes in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre. Und das meine ich wortwörtlich, denn neben einem sündhaftem Frühstück kann man dort wirklich wie zu Hause an einer Vielzahl charmant zusammen gewürfelter Schul- und Esstische gemütlich lesen, die Hauskatze kraulen oder die Retro-Toastersammlung in Augenschein nehmen.
Blaubeer-Buttermilchpencakes mit Speck und Zitronenmascarpone
Buttermilchpencakes mit Beeren
Restaurant:The BreakfastclubAdresse:Bellamystraat 2-h
1053 BL Amsterdam
Zahlung: nur Kartenzahlung möglich————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Freitag von 8.00 – 16.00 Uhr
Samstag – Sonntag – 8.00 – 17.00 UhrReservierung: thebreakfastclub.nl
Mit reichlich Pfannkuchen gestärkt, ging es dann weiter Richtung Zentrum zu den Neun Straßen – dort drängen sich täglich die Touristenmassen durch die Gassen und hier und da kann man ein paar hübsche Boutiquen entdecken. Wenn man sich bis zum Blumenmarkt durchkämpft und sich danach eine Belohnung gönnen möchte, sollte man noch bei Van Wonderen Stroopwafels vorbei schauen und sich eine frische Stroopwafel gönnen – doch Vorsicht, nichts für gesunde Zähne, oder solche die es bleiben sollen. Auf die mit einer Art Karamell gefüllten süßen Waffeln kommen noch Kuvertüre und diverse pappsüße Toppings. Die Auswahl ist riesig und man kann sowohl von außen [der kleine Laden ist recht schnell überfüllt wenn ein Schwung Touris herein strömt] als auch von innen Live bei der Herstellung seiner Waffel zusehen.
Restaurant:van Wonderen StroopwafelsAdresse:Kalverstraat 190
1012 XH Centrum
Zahlung: Bar- und Kartenzahlung————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Sonntag von 10.00 – 22 Uhr
Website: vanwonderenstroopwafels.nl/en
Store:MarqtAdresse:Utrechtsestraat 17
1017 VH Amsterdam
Zahlung: nur Kartenzahlung möglich————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Sonntag von 9.00 – 21 Uhr
Reservierung: www.marqt.com
Nachdem wir am dritten Tag beschlossen hatten uns möglichst vom überfüllten Zentrum fern zu halten und das echte Amsterdam kennen zu lernen, nahmen wir uns den Stadtteil De Pijp vor. Hier im Studentenviertel reihen sich unzählige schnucklige Cafe´s und Boutiquen aneinander. Alles wirkt hier einfach entschleunigt. Da es wirklich alle 100m traumhafte Frühstücksgelegenheiten gibt, fiel die Wahl für die erste Mahlzeit des Tages nicht leicht. Spontan entschieden wir uns dann für das Bakers & Roaster, um festzustellen, dass eine Reservierung ratsamer gewesen wäre. Nach einer Wartezeit von 40 Minuten [wir wurden per SMS verständigt und hatten einen kleinen Timer, der uns die Wartezeit anzeigte], die wir im nahe gelegenen Stadtwäldchen verbrachten, konnten wir an unseren Tisch. Alles wirkt sehr durchgetaktet, aber nicht gehetzt. Die Bedienungen sind auf Zack, was die Bestellungen und kleine Extraleistungen wie kostenloses Wasser oder eine extra Prise Pfeffer angeht. Man kann sich zwischen diversen Eierspeisen und Pfannkuchen, oder einer üppigen Kuchenauswahl aus der Vitrine entscheiden.
Buttertoast mit Speck, Eiern Benedict und Bratwurst
Pencakes mit Ahornsirup, Speck, Buttertoast und Rührei
Restaurant:Bakers & RoastersAdresse:Eerste Jacob van Campenstraat 54
1072 BH Amsterdam
Zahlung: Bar- und Kartenzahlung————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Sonntag von 8.30 – 16 Uhr
Reservierung: www.bakersandroasters.com
Im Anschluss ging es gleich weiter zum berühmten Albert Cuyp Market. Der größte Wochenmarkt Europas hinterlies bei uns einen ernüchternden Eindruck. Darum widmeten wir uns lieber den vielen süßen kleinen Geschäften ein paar Straßen weiter. Unter anderem entdeckten wir auch eine kleine Bierothek und den ein oder anderen Laden, der jedes Bloggerherz höher schlagen lässt. Das geniale ist, die Geschäfte liegen wirklich Tür an Tür – man kann also direkt von Laden zu Laden weiter ziehen, ohne große Strecken zurück zu legen – nur Zeit sollte man mitbringen.
Wer de Pjip ausgiebig erkunden möchte, sollte definitiv einen ganzen Tag einplanen, um es in vollen Zügen genießen zu können. Um die Akkus wieder aufzuladen, machten wir ein kleines Päuschen im JACK´S Juice Kitchen um frisch gepresste leckere Säfte mit flippigen Spitznamen zu trinken und den nächsten Tag zu planen.
Restaurant:JACK´S Juice KitchenAdresse:Ferdinand Bolstraat 48
1072 LL Amsterdam
Zahlung: Bar- und Kartenzahlung————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Samstag von 8.00 – 19 Uhr
Sonntag – 9.30 – 19.00 UhrReservierung: jacksjuicebar.com
Danach ging es nochmal auf Streifzug durch das Viertel und wir wurden mit einer echten Perle belohnt. Der kleine Käseladen t´Kaasboertje ist noch eines der wenigen Originale der Stadt. Hier bekommt man vom Besitzer eine persönliche Beratung und seine Liebe zum Käse kann man aus jedem Wort heraus hören. Die Auswahl ist trotz des eher kleinen Geschäfts riesig und die Produkte stammen noch aus echter Handarbeit. Es gibt Gouda in allen Reifegraden und mit diversen Kräutern und Saaten verfeinert. Aber auch Weichkäse, Schaf- und Ziegenprodukte. Ich wäre dort am liebsten sofort eingezogen.
Store:t´KaasboertjeAdresse:Gerard Doustraat 60 HS
1072 VV Amsterdam
Zahlung: nur Barzahlung möglich————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Freitag von 9.00 – 17.30 Uhr
Samstag – 9.00 – 16.00 Uhr
Den verregneten Abend ließen wir dann ein paar Minuten entfernt im Dim Sum Now ausklingen. Bei heißem Jasmintee und dampfenden Dumplings, mit Blick auf das treiben der Straße. Die Karte ist recht übersichtlich, es gibt Garkörbchen mit verschiedenen kleinen Dumplings und Gyoza gefüllt – dazu Edamame, Algensalat oder Suppe. Für den kleinen Hunger Reisschalen mit diversen Toppings oder kleine gedämpfte Reiswraps.
Restaurant:Dim Sum NowAdresse:Ferdinand Bolstraat 36
1072 LK Amsterdam
Zahlung: nur Kartenzahlung möglich————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Sonntag von 12:00 – 22 Uhr
Reservierung: www.dimsumnow.com
Unseren vorletzten Tag begannen wir mit dem leckersten Frühstück der ganzen Woche im Staring at Jacob im Stadtteil Oud West. Tagsüber ein gemütlich souliges Café und am Abend eine kultige Bar mit asiatischer Küche. Es gibt allerlei Seelenfutter wie zum Beispiel unsere Wahl: gebackenes Hühnchen mit Waffeln und Rührei, scharfer Sauce und Ahornsirup. Oder etwas gesündere Varianten wie Quinoa Bowls und Bananenbrot mit Blaubeeren. Der absolute Frühstückshimmel auf Erden.
Restaurant:Staring at JacobAdresse:Jacob Van Lennepkade 215
1054 ZP Amsterdam
Zahlung: Kartenzahlung————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Donnerstag – Montag von 12:00 – 22 Uhr
Dienstag – Mittwoch GeschlossenReservierung: www.staringatjacob.nl
Gleich in der Nähe befindet sich der Vondelpark – einer der beliebtesten Parks der Stadt. Mit seinem Rosengarten, dem Freilufttheater und den schier endlosen Grünflächen ist er ein kleines Paradies mitten im Treiben der Stadt.
Wir nutzten die günstige Lage und das schöne Wetter um dort noch etwas Frischluft zu tanken, bevor es dann weiter zur NDSM Werft ging. Mit der Fähre kann man kostenlos vom Zentralbahnhof aus gemütlich hinüber schippern, um auf dem Gelände der ehemals größten Schiffswerft Europas Künstlerateliers, Start-Up´s und Ausstellungen zu entdecken. Es gibt einige Restaurants und Cafés, sowie verschiedene Übernachtungsgelegenheiten – die wohl spektakulärste ist der Faralda Kran. Hier kann man nicht ganz preiswert in einer von drei Suiten mit Ausblick über die NDSM Werft die Nacht verbringen.
Nach einem reizüberfluteten Tag auf der Werft ging es wieder zurück in Richtung Vondelpark wo wir unsere Reise im Parck aka Ping Pong Bar bei Bier und veganen Bitterballen ausklingen ließen. Das Konzept der hippen kleinen Kneipe ist so simpel wie genial – gutes Bier, hippes veganes Essen und anschließend eine Runde Ping Pong um die Kalorien wieder los zu werden.
Restaurant:PARCK aka Ping Pong BarAdresse:Overtoom 428
1054 JV Amsterdam
Zahlung: Bar- und Kartenzahlung————————————————————————————————————Öffnungszeiten:Montag – Sonntag 15.00 – 1.00 Uhr
Reservierung: www.facebook.com/parckamsterdam
Wenn Ihr jetzt noch nicht genug bekommen habt, nichts wie los – kauft Euch Zugtickets oder schnappt Euch das Auto und nichts wie los. Ich habe jetzt schon eine To Do Liste für die nächste Reise nach Holland gemacht und kann es kaum erwarten. Falls Ihr noch Tipps und Empfehlungen habt, was man auf gar keinen Fall verpassen darf, immer her damit.