Wir lassen das Wochenende heute etwas angeschickert ausklingen, oder was meint Ihr? Schließlich will die Zwetschgensaison gut genutzt werden – diese hübschen kleinen blauen Schätze gibt es nämlich nur noch bis Anfang Oktober. Ein Grund mehr sich jetzt die Vorratskammer reichlich damit zu füllen.
Denn nichts ist verlockender an einem verregneten kalten Herbsttag, als ein samtiger Zwetschgenkompott mit Schuss. Das Original ist schon seit Ewigkeiten ein Klassiker aus der österreichischen Küche – ich habe mir das Rezept einmal vorgeknöpft und ihm noch einen kleinen Twist verliehen. Quasi eine Only Adult Version des roten Zwetschgentraums.
Noch etwas Streber-Zwetschgenwissen zum Schluss: Wenn Ihr keinen eigenen Zwetschgenbaum im Garten habt und voller Euphorie los zieht, um Eure Beute auf dem Markt zu ergattern, verwechselt sie nicht mit den klassischen Pflaumen. Zwetschgen sind keine Pflaumen und umgekehrt! Klar besteht eine nahe Verwandtschaft, aber sie lassen sich dennoch gut auseinander halten. Die Kerne der Zwetschge lösen sich zum Beispiel im Gegensatz zur Pflaume sehr leicht vom Fruchtfleisch, sobald sie reif wird. Außerdem verhält sich die Schale der beiden ähnlich wie bei Pfirsich und Nektarine. Pflaumen kommen immer glatt und glänzend daher – Zwetschgen sind eher matt und mit einer Art feinen Morgenreif bedeckt.
Beschwipster Zwetschgenröster
Rezept für 2 Gläser je 300ml
120g brauner Rohrzucker1 Prise Salz700g Zwetschgen300ml Madeira1 Vanilleschote1 Zimtstange1 Zitrone4 Zweige Rosmarin

1)Die Zwetschgen müsst Ihr nur entkernen und halbieren – danach kümmern wir uns um den Röstansatz.2) Gebt den Zucker zusammen mit Salz, Zimtstange, dem Saft und Abrieb der Zitrone und dem Mark der Vanille in einen Topf – danach kocht Ihr unter Rühren alles auf.3) Lasst die Mischung leicht karamellisieren und gebt die Früchte dazu – kocht sie einmal auf.4) Jetzt wird mit Madeira abgelöscht und mit Rosmarin verfeinert – zusammen mit den Zweigen, darf jetzt alles 15-20 Minuten einkochen.5) Sobald die Zwetschgen ihre typische dunkelrote Farbe entfaltet haben und sich schon fast von selbst auflösen, könnt Ihr sie in saubere Gläser abfüllen.6) Danach sind sie ausgekühlt und fest verschlossen bis zu 2 Monate im Kühlschrank haltbar – um sie im Vorratsschrank aufzubewahren, kocht Ihr sie am besten bei 100°C im Wasserbad ein.
Doch eine Warnung muss ich noch aussprechen – wer jetzt glaubt die Zwetschgenvorräte würden lang anhalten, den muss ich Enttäuschen. Ein Milchreis hier, ein Streußelkuchen dort und vielleicht noch der ein oder andere Hefeknödel üppig bedeckt mit den aromatischen Zwetschgen. Und eh man sich versieht ist die Speisekammer wieder leer gefegt.
Um das zu verhindern, solltet Ihr am besten gleich los legen und die Zwetschgenbäume plündern, um noch das ein oder andere Gläschen Zwetschgenröster einzukochen! Oder habt Ihr schon einen anderen Plan und verratet mir Euer Lieblingszwetschgenrezept?
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