Wisst ihr welcher Tag heute ist? Es ist der internationaler Tag des Käsekuchens und das muss mit einem neuen Rezept gefeiert werden! Ok – zugegeben, ich habe euch diesmal eher einen guten alten Klassiker mitgebracht, den trotzdem viele von euch vermutlich noch gar nicht kennen. Aber der Baskische Käsekuchen aus Spanien darf heute schon aufgrund der Vollständigkeit in unserer kleinen Käsekuchensammlung auf keinen Fall fehlen. Darum experimentiere ich diesmal auch gar nicht wild mit dem Originalrezept herum, sondern bleibe seinem Ursprung möglichst treu. Und auch wenn die äußeren Attribute durch die rustikale Optik auf den ersten Blick noch nicht überzeugen, punktet er doch garantiert mit seinen inneren Werten. Lasst euch überraschen! Dazu gibt es frisches, saisonales Obst aus dem eigenen Garten für das perfekte Zusammenspiel aus Süße und Säure.
Burned Cheesecake zum Tag des Käsekuchens
Nein ihr habt euch nicht verlesen. Der völlig zu Recht heiß begehrte spanische San Sebastian Käsekuchen ist auch unter dem Namen Burned Cheesecake bekannt. Und dieser vermeintlich verbrannte Look ist durchaus beabsichtigt. Denn die dunkle Kruste hält nicht nur das cremige Innere zusammen, sondern sorgt auch für den unvergleichlich karamelligen Geschmack. Und als krönender Abschluss verleiht die frische Vanille ihm ein intensives Aroma. Dabei schmeckt er kein Bisschen verbrannt, auch wenn der erste Blick das vielleicht vermuten lässt. Zum Vergleich mit den herkömmlichen Käsekuchen habe ich hier noch die wichtigsten Punkte für euch zusammen gefasst:
- gebacken im Wasserbad behält der klassische Käsekuchen sein Volumen und fällt nicht sofort in sich zusammen – das macht ihn luftiger und weniger kompakt (bei der spanischen Version ist dies aber so gewünscht)
- der San Sebastian Käsekuchen wird stets ohne Boden gebacken – dies ist sonst nur noch beim japanischen Käsekuchen ein Muss
- für Gewöhnlich soll der perfekte Käsekuchen möglichst hell, glatt und makellos sein – der Verwandte aus dem Baskenland hingegen darf faltig, rustikal und schön dunkel gebacken werden
Ein Rezept für mutige Bäcker*innen
Den üppig, cremigen Kuchen der im Anschnitt an Käse erinnert, gibt es inzwischen in allen denkbaren Variationen. Mit oder ohne Boden, gebacken und direkt aus dem Kühlschrank. Ganz pur oder mit Früchten, Schokolade, Keksen und so weiter. Eine kleine Auswahl meiner persönlichen Lieblinge findet ihr hier auf dem Blog. Die Kombinationsmöglichkeiten sind dabei fast endlos. Doch eine Version hat es mir zur Zeit besonders angetan – der wohl samtigste Käsekuchen den ihr euch vorstellen könnt. Doch die Umsetzung erfordert ein klein wenig Mut – schließlich backen wir mit einem sehr flüssigen Teig komplett ohne Boden. Doch damit nicht die ganze kostbare Füllung aus der Form läuft, gibt es den ein oder anderen kleinen Trick – welche genau das sind verrate ich euch unten im Rezept. Darüber hinaus könnt ihr diese Art Käsekuchen auch problemlos nach dem Backen und einigen Stunden intensiven Abkühlen im Kühlschrank auf Vorrat in den Gefrierschrank packen. Danach könnt ihr ihn je nach Bedarf heraus holen und behutsam auftauen lassen oder kurz im Ofen aufbacken (falls ihr ihn lieber lauwarm genießen möchtet). So habt ihr für spontane Gäste immer einen leckeren Käsekuchen und noch eine schöne Geschichte rund um seine Entstehung parat.
San Sebastian Käsekuchen
Zutaten
- 600 g Frischkäse
- 200 g Saure Sahne
- 150 ml Milch
- 4 Eier
- 200 g Puderzucker
- 30 g Speisestärke
- 1 Vanilleschote
- 1 Prise Salz
Anleitung
- Den Backofen auf 200°C Umluft vorheizen.
- Eine 20cm Springform komplett mit Backpapier auslegen (Boden & Ränder müssen vollständig bedeckt sein).
- Den Frischkäse zusammen mit Sauerrahm, Puderzucker und Milch in die Küchenmaschine und alles für 5 Minuten cremig rühren.
- In der Zwischenzeit das Mark der Vanilleschote auskratzen und mit dem Salz zur Masse hinzufügen.
- Jetzt noch die Speisestärke durch ein feines Sieb dazu geben und die Eier nacheinander untermischen.
- Danach die glatte, sehr flüssige Masse in die ausgelegte Backform gießen und kurz auf die Arbeitsfläche stauchen, um alle Luftbläschen zu entfernen.
- Den Käsekuchen auf der unteren Schiene für 40 Minuten dunkelbraun backen (die Oberfläche wirkt leicht verbrannt - das ist gewollt).
- Nach dem Backen sollte der Kuchen noch mindestens eine halbe Stunde bei geöffneter Ofentür ruhen und im Anschluss 4-6 Stunden bei Zimmertemperatur (nicht im Kühlschrank) auskühlen.
Ein Kuchen mit unzähligen Gesichtern
Puh – ehrlich gesagt hätte ich zu Beginn meiner Recherchen zu diesem Kuchenrezept nicht gedacht, dass es noch so viel darüber zu lernen gibt. Aber die Wege des Käsekuchens sind lang und unergründlich. Kein Wunder bei so einer ausufernden Entwicklungsgeschichte rund um einen einzigen Kuchen den es inzwischen in so vielen Varianten gibt. Und dennoch ist der Käsekuchen aus dem Baskenland etwas ganz besonderes unter seinen Kollegen. Schon allein wegen seiner besonderen Zubereitung und nicht zuletzt dem damit verbundenen speziellen Äußeren durch das er sich von der Masse deutlich abhebt. Also habt ihr Lust mit mir noch tiefer in die Geschichte hinter dem unverwechselbaren San Sebastian Käsekuchen einzutauchen?
Die Heimat des köstlichsten Burned Cheesecake
Wie schon verraten stammt der San Sebastian Cheesecake aus dem schönen Spanien – präziser gesagt aus dem kleinen Café La Vina im namensgebenden Örtchen San Sebastian. Nach dem Originalrezept wird der Teig ganz ohne elektrische Hilfsmittel von Hand mit dem Schneebesen aus den wenigen Zutaten zusammen gerührt. Damit der Kuchen auch auf den Punkt perfekt verbrennt und dabei noch essbar bleibt, muss er sehr heiß und entsprechend kurz gebacken werden. Außerdem sollte man genügend Zeit einplanen – denn er wird in der Regel bereits am Vortag gebacken, damit er ausgiebig und bis in den Kern langsam auskühlen kann. Und damit er am Ende die gewünschte Cremigkeit erhält, sollten alle verwendeten Ingredienzien unbedingt Raumtemperatur haben! Andernfalls lauft ihr nämlich Gefahr, dass der Teig beim Backen eher grisselig wird. Das wird dem Geschmack keinen Abbruch bereiten, aber das Gesamterlebnis weniger umwerfend machen.
Spanischer Kuchen trifft saisonales Obst
Klassisch wird der San Sebastian Käsekuchen ganz puristisch ohne viel Schnickschnack serviert. Aber da hier in Franken gerade Stachelbeer- und Kirschhochsaison ist, musste ich die Kombination einfach ausprobieren. Und was soll ich sagen – it´s a Match! Der sahnige Kuchen mit seinem weichen Kern und die süß-sauren Früchte sind wie füreinander geschaffen. Und je nach Verfügbarkeit könnt ihr ihn natürlich auch ganz nach eurem Geschmack mit einem anderen Lieblingsobst kombinieren! Im Frühling schmeckt er schön gekühlt mit frischen Erdbeeren und einer selbstgemachten Rhabarbermarmelade. Aber auch im Winter müsst ihr nicht auf ihn verzichten und könnt den spanischen Käsekuchen mit einem deftigen Zwetschgenröster und dunkler Schokolade kombinieren. Und was ist eure liebste Version des San Sebastian?
Und wer hat den Tag des Käsekuchens erfunden?
Ihr ahnt es wohl schon – vermutlich war der skurrile Feiertag eine werbekräftige Erfindung der großen Restaurantkette Cheesecake Factory aus den USA. Mit dem Tag des Käsekuchens sollten Anfang des 21. Jahrhunderts die Verkaufszahlen nochmal ordentlich angekurbelt werden. Mit Erfolg, denn der Hype um das kalorienreiche Gebäck ist bis heute ungebrochen. Das erste deutsche Rezept tauchte aber schon im Jahr 1598 in einem Backbuch von Anna Wecker auf. Von da an wurde er hierzulande durch verschiedene regionale Einflüsse geprägt. So entstanden herrliche Variationen mit Mohn, diversen Früchten oder Nüssen. Aber auch die Hauptzutat kann sich je nach Rezept unterscheiden. Die einen schwören auf Quark, anderen kommt nur ein gehaltvoller Frischkäse in den Teig. Aber auch Rezepte mit Schmand und Cremé fraîche erfreuen sich größter Beliebtheit.
Wollt ihr noch mehr geballte Käsekuchenliebe? Dann schaut unbedingt noch bei diesen Jungs und Mädels und ihren Kuchenkreationen vorbei:
38 Kommentare
[…] mit Kirschen und Schokolade ÜberSee-Mädchen Schoko-Cheesecake mit Erdbeeren Lebkuchennest San Sebastian Käsekuchen 1x umrühren bitte aka kochtopf Kokos-Käsekuchen vom Kühlschrank gebacken USA kulinarisch Red […]
[…] Lebkuchennest San Sebastian Käsekuchen […]
[…] und Schokolade | ÜberSee-Mädchen – Schoko-Cheesecake mit Erdbeeren | Lebkuchennest – San Sebastian Käsekuchen | USA kulinarisch – Red Velvet Cheesecake | zimtkringels – Blueberry Cheesecake Pie | […]
[…] mit Kirschen und Schokolade || ÜberSee-Mädchen Schoko-Cheesecake mit Erdbeeren || Lebkuchennest San Sebastian Käsekuchen || 1x umrühren bitte aka kochtopf Kokos-Käsekuchen vom Kühlschrank gebacken || USA kulinarisch […]
Dein San Sebastian Käsekuchen sieht mega lecker aus, liebe Isabella. Dass er auch Burned Cheesecake heißt, wusste ich nicht. Wieder was gelernt.
Liebe Grüße,
Kathrina
Hallo Kathrina,
vielen Dank! Wusste es vor meiner Recherche auch nicht und habe die beiden immer für zwei unterschiedliche Varianten gehalten ;-)
Es gibt immer noch etwas Neues dazu zu lernen.
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
[…] Deluxe | Ina Is(s)t Käsekuchen Schnitten mit Kirschen und Schokolade | Lebkuchennest San Sebastian Käsekuchen | 1x umrühren bitte aka kochtopf Kokos-Käsekuchen vom Kühlschrank gebacken | USA kulinarisch Red […]
Ohja mit Früchten der Saison wird dieser Klassiker noch ein Stückchen besser, wenn das überhaupt möglich ist. ;-) Ich habe ihn natürlich auch schon gebacken.
Hi Zorra,
stimmt – eig. ist er kaum noch zu toppen. ;-)
Er sieht wirklich unfassbar cremig aus. Und die Frucht-Kombi – ein Traum! 😍😍😍
Hallo Verena,
ja oder? Ich würde am liebsten gleich noch einen backen!
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Der steht schon so lange auf meiner Nachbackliste und wenn ich deinen jetzt so sehe, wird es aber wirklich Zeit. :D
Dann nichts wie los liebe Petra! ;-)
[…] Lebkuchennest San Sebastian Käsekuchen […]
Ich habe mich ja immer noch nicht an den San Sebastian Käsekuchen gewagt, aber wenn ich dein Prachtexemplar hier so sehe…. Wer nicht wagt, der kommt halt nicht in den perfekten Käsekuchen-Genuss ;-) .
Liebe Grüße
Tina
Hi Tina,
ich hatte auch wirklich Respekt vor der Konsistenz des Teiges – aber es lohnt sich einfach.
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Liebe Isabella,
ich glaube, da nehme ich doch meinen ganz Mut zusammen – den muss ich Nachbacken!
Danke für das tolle Rezept – sieht super gut aus!
Liebste Grüße von Martin
Hallo Martina,
mach das unbedingt – ich hätte auch nie geglaubt, dass er mir beim ersten Versuch gleich so gut gelingt. Aber jetzt bin ich so erleichtert.
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Ah, da isser, der berühmte San Sebastian Käsekuchen. Der sieht megalecker aus! Toll!
Liebe Grüße
Simone
Stimmt, das Rezept ist mittlerweile wirklich weltberühmt, deshalb musste es einfach auf den Blog ;-)
Dein „verbrannter“ Käsekuchen sieht wirklich soo cremig aus! Und ich glaube gerne, dass genau dieser dunkle Deckel den ganzen Geschmack ausmacht :)
Liebe Grüße, Bettina
Hi Bettina,
ist er auch wirklich – hätte nie geglaubt, dass es wirklich so gut funktioniert, aber wurde vom Gegenteil überzeugt ;-)
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Schon so oft gehört, aber noch nie selbst gebacken. Das sollte ich aber bei deinem tollen Ergebnis eindeutig bald ändern!
Liebe Grüße
Caroline
Hi Caroline,
trau dich einfach mal ran – ich war auch so skeptisch und jetzt gibt es ihn definitiv regelmäßig bei uns ;-)
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Dein Käsekuchen sieht super aus, liebe Isabella!
Schön, dass Du dabei bist.
Liebe Grüße,
Tina
Hi Tina,
hab vielen Dank für die Organisation und Idee zu diesem schönen Event!
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Vor dem bin ich bislang immer zurück geschreckt, aber wenn ich mir dein Rezept ansehe – das ist ja verblüffend einfach! Oh, der kommt auf die Nachbackliste!
Hallo Gabi,
ging mir genau so. Aber zu dem schönen Anlass wollte ich einfach mal mutig sein. Und es hat sich gelohnt – der erste Versuch war ein Volltreffer.
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Ich muss ja zugeben: Ganz flüssigen Teig habe ich noch nicht gebacken, aber dieser Mut wird offenbar belohnt! Danke für diese tolle Rezeptinspiration und viele Grüße vom Bodensee, Isabelle
Hi Isabelle,
absolut ja! Es ist zwar ein ganz schöner Nervenkitzel bis zum ersten Anschnitt, aber danach ist man überglücklich.
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
Hallo liebe Isabella,
hach, mit diesem Cheesecake liebele ich auch schon eine Weile. Ich habe nur immer den Gedanken dran: Was, wenn ich den perfekten Moment verpasse und das Werk ungenießbar wird… ;-)! Aber dein Rezept klingt wirklich machbar – ich werde mich also drantrauen!
Liebe Grüße,
Eva
Hi Eva,
einfach drauf los backen – am schwierigsten war eig. die Fummelei mit dem Backpapier in der Form. Der Rest ist nur eine Geduldsfrage – es juckt schon in den Fingern den Kuchen direkt aus der Form holen und anschneiden zu wollen, aber das Warten lohnt sich.
Dir ganz viel Erfolg beim Nachbacken! Und wenn du Fragen hast – einfach melden.
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest
[…] mit Kirschen und Schokolade | ÜberSee-Mädchen Schoko-Cheesecake mit Erdbeeren | Lebkuchennest San Sebastian Käsekuchen | 1x umrühren bitte aka kochtopf Kokos-Käsekuchen vom Kühlschrank gebacken | USA kulinarisch Red […]
Davon habe ich auch noch nie gehört aber es sieht super gut aus!
Grüße aus Kiel,
Ina
Dein Käsekuchen sieht fantastisch aus! Da würde ich gerne ein Stückchen nehmen. Oder warte, ich glaube ich nehme den ganzen Kuchen! ;)
Sehr fein! Käsekuchen sind trotz der wenigen Zutaten einfach so vielfältig und einfach lecker.
Lieben Gruß Sylvia
Also durch die Frischkäsemenge kann man den Kuchen wirklich als Käsekuchen
bezeichnen. Beim Vermischen in der Küchenmaschine spielt da die
Geschwindigkeit eine Rolle? Also ist es eher in Richtung unterheben des
Frischkäses oder ein richtiges Vermischen aller Zutaten?
PS: Ich hab keine Lebkuchen-Rezepte gefunden
Sorry, den Spaß musste ich mir mal gönnen, auch wenn es ein Flachwitz ist.
Hi Christian,
ich lasse die Masse immer bei mittlerer Stufe in der Küchenmaschine rühren, bis sich alles zu einer glatten Flüssigkeit verbunden hat.
Ja – der Witz kam tatsächlich schon häufiger ;-)
Liebe Grüße aus dem Lebkuchennest