Den wohl etwas anderen Sonntagsbraten habe ich Euch heute zum dritten Advent mitgebracht – denn alle Zeichen stehen auf Endspurt. Die Feiertage sind nicht mehr weit und die Adventssonntage sind ideal um nochmal Kraft für den Feiertagstrubel unter der Woche zu tanken. Ein Grund mehr, sich nicht auch noch stundenlang mit aufwendigen Gerichten in der Küche zu stressen, ohne dabei auf ein festliches Adventsessen zu verzichten.
Denn dieses Jahr haben wir im Lebkuchennest den Schalter auf Entschleunigung gestellt – alles ist vorbereitet, die Geschenke liegen schon längst verpackt in ihrem Versteck und warten auf den großen Einsatz, die Einkäufe sind erledigt und alle Plätzchenvorräte aufgestockt. Warum also nicht auch einen Gang in der Küche runter schalten? Schließlich steht nirgendwo geschrieben, dass man sich wegen der Feiertage ein Bein am heimischen Herd ausreißen muss – denn auch mit weniger Aufwand, kann ein festliches Essen entstehen.
Ofensellerie mit glasierten Honigbratwürsten auf Selleriepüree
Rezept für 4 Personen
8 grobe Bratwürste
4 EL Honig–500g kleine Sellerieknollen2 rote Zwiebeln3 Zweige Rosmarin8 Knoblauchzehen200ml Madeira2 EL Butter2 EL HonigSteinsalzfrisch gemahlener Pfeffer–250g Preiselbeeren100ml Portwein50g brauner Zucker–2 Kartoffeln300g Knollensellerie200ml Sahne100g Butter1 Muskatblüte
1)Das Ofengemüse braucht am längsten, darum starten wir damit – pixt mit einer Gabel rundum kleine Löcher in die Sellerieknollen, nachdem ihr sie gründlich von Sand und Erdresten befreit habt.2) Schält und viertelt die Zwiebeln, um sie anschließend zusammen mit den leicht angequetschten Knoblauchzehen und Sellerieknollen in Salz, Pfeffer und Honig zu marinieren – verteilt noch die Butter, Madeira und Rosmarinzweige darüber, um alles abgedeckt im Ofen bei 190°C Umluft für 30 Minuten zu schmoren.3) In der Zwischenzeit könnt Ihr Euch den Beilagen widmen – kocht die Preiselbeeren zusammen mit Zucker und Portwein zu einer Art Marmelade ein und schmeckt sie mit einer Prise Salz ab, um sie anschließend auskühlen zu lassen.4) Schält die Kartoffeln und schneidet sie zusammen mit dem Sellerie in 3-4 cm große Stücke, die Ihr danach in Salzwasser bissfest kocht – gießt das Wasser ab und gebt Sahne und Muskatblüte dazu, um das Gemüse noch einige Minuten darin weich zu kochen.5) Holt die Muskatblüte wieder heraus und zerstampft alles zusammen mit der Butter zu einem feinen Püree.6) Jetzt könnt Ihr das Schmorgemüse aus dem Ofen holen und einmal im eigenen Saft wenden, um es noch einmal für 5-8 Minuten im Ofen ohne Abdeckung knusprig zu backen.7) Währenddessen kommen die Bratwürste mit einem Tropfen Öl in die Pfanne – sobald sie beginnen zu Bräunen, kommt der Honig ins Spiel, gebt ihn hinzu und lasst ihn leicht karamellisieren.8) Jetzt heißt es nur noch Anrichten – ob Ihr alles gemeinsam auf einen Teller packt oder einfach alle Komponenten in die Mitte des Tisches stellt, damit alles herum gereicht werden kann, ist ganz Euch überlassen.
Außerdem sind die besten Weihnachtsgerichte immer noch die simplen – wie der klassische Kartoffelsalat mit Würstchen oder die herrlichen Sauren Zipfel, die mich erst auf die Idee der veredelten Bratwürste gebracht haben. In Kombination mit den wunderbar aromatischen Sellerieknöllchen [zu Kindertagen mein Albtraumgemüse – mittlerweile liebe ich es abgöttisch] aus dem Garten meiner Eltern, die einfach viel zu schön zum Zerschneiden, oder Verkochen in irgendeiner Suppe waren, sind sie für mich der Inbegriff eines echten Festessens.
Aber jetzt bin ich natürlich auch neugierig auf Euren weihnachtlichen Speiseplan – was kommt bei Euch auf den Tisch? Bleibt Ihr bei den alten Traditionen, weil Ihr fleißige Helfer in der Küche habt, oder wagt Ihr Euch an neue kulinarische Genüsse, um entspannt die Feiertage zu genießen?