Euer Wort ist mir Befehl, darum gibt es heute auch endlich mal wieder etwas Süßes auf dem Blog! Nachdem der Name Lebkuchennest hier Naschkatzen aus aller Welt anlockt, kann ich Euch schließlich nicht enttäuschen. Und wie beim Gemüse, stehen auch bei unseren heimischen Obstsorten nicht das ganze Jahr über alle frei zur Verfügung. Umso mehr eskaliere ich dann, wenn es wieder soweit ist und meine Lieblingsbeeren überall in den Gärten hängen.
Es gibt sie in schwarz, rot und auch weiß – je nach Sorte sind sie etwas süßer, saurer oder herber. Am beliebtesten sind und bleiben wohl die knallroten sauren Früchtchen – dicht gefolgt von ihren weißen Verwandten, die etwas süßer im Geschmack ausfallen. Die schwarzen Johannisbeeren dagegen sind sehr herb und landen selten roh auf den Desserttellern. Dabei sind sie mit Abstand am gesündesten und gehören zum heimischen Superfood. Im Garten meiner Eltern wachsen schon seit ich denken kann rote und schwarze Johannisbeersträucher. Die roten landeten immer auf köstlichen Kuchenkreationen meiner Großmutter und die schwarzen verschwanden, kaum dass sie richtig reif waren, immer direkt in großen bauchigen Gläsern, wo sie zu Likör heran reifen durften.
Da ich beide Sorten heiß und innig liebe, dürfen im Lebkuchennest auch rot und schwarz gemeinsam auf Kuchen und Gebäck aller Art. Gerade das Zusammenspiel aus süß, sauer und herb macht es ja gerade so spannend. Dabei kann man sich gemütlich vor den Ofen setzen und den kleinen bunten Kugeln unter der Hitze beim platzen zusehen. Und während der Saft aus den Beeren läuft und den goldgelben Teig tränkt, rührt man schon fast meditativ die Zuckerglasur für das süße Finale.
Johannisbeer Streußelplunder
Rezept für 8 große oder 16 kleine Plunder
300g Dinkelmehl7g Trockenhefe40g brauner Zucker1 Prise Salz1 Ei150ml Milch50g Butter–1 Vanilleschote100g Dinkelmehl50g Butter50g brauner Zucker–6 EL Zucker8 EL Joghurt200g rote & schwarze Johannisbeeren–8 EL Puderzucker1 EL roter Johannisbeersaft
1)Wir legen mit dem fluffig luftigen Hefeteig los – gebt Mehl, Trockenhefe, Salz und Zucker in die Rührschüssel, während Ihr die Milch erhitzt und die Butter darin schmelzt.2) Knetet das Milchgemisch unter die trockenen Zutaten und knetet Euren Teig gut 8-10 Minuten lang, um ihn danach unter einem Küchentuch abgedeckt, bei Zimmertemperatur aufgehen zu lassen.3) Während der Teig auf sich warten lässt, gebt Ihr das übrige Mehl, Zucker und die kalte Butter zusammen mit dem Mark der Vanilleschote in eine Schale und knetet alles zu mürb bröseligen Teigkrümeln – die dürfen im Kühlschrank auf ihren Einsatz warten.4) Putzt die Beeren und wascht sie gründlich, um Stielreste und Blätter zu entfernen – danach mischt Ihr sie mit dem Zucker.5) Mittlerweile sollte auch der Teig etwa das Doppelte seines Volumens erreicht haben – teilt ihn in 8 oder 16 gleich schwere Stücke und rollt diese zu Kugeln.6) Jetzt wandert eine Kugel nach der anderen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und wird wie eine kleine Pizza ausgerollt – lasst dabei reichlich Abstand und verteilt die Teigkreise auf mindestens zwei Bleche.7) Danach darf der Teig nochmal abgedeckt bei Zimmertemperatur eine halbe Stunde entspannen – die Wartezeit könnt Ihr nutzen, um den Ofen auf 185°C Umluft vorzuheizen.8) Wenn Eure Mini-Pizzen wieder etwas aufgegangen sind, verteilt Ihr den Joghurt und gezuckerten Beeren gleichmäßig über alle Teilchen.9) Danach wandern auch die Streußel gut verteilt darauf und die Plunder dürfen für 10-15 Minuten goldbraun backen.10) In der Zwischenzeit verrührt Ihr Puderzucker und Saft zu einem rosa Zuckertraum und lasst sie Masse etwas aushärten.11) Sobald die Streußelplunder abgekühlt sind, könnt Ihr sie nach Eurem Geschmack mit Zuckerguss oder einfach nur mit Puderzucker verzieren.

Wer weniger auf rosa Plüsch und Zuckerguss steht, kann natürlich auch darauf verzichten und sich mit einer zarten Schicht Puderzucker begnügen. Die kleine Extraportion Süße, können die Beeren aber durchaus vertragen. Dazu dann noch eine frische Tasse Kaffee und das Sonntagskränzchen steht. Noch besser schmecken die zuckrigen Plunder übrigens nach oder während einem Ausflug ins Grüne – die kleinen Goldstücke sind nämlich durchaus picknicktauglich. Ich wünsche Euch noch einen herrlich strahlenden Sonntag und viel Spaß beim Nachbacken!