Viele von Euch haben sich von mir gewünscht hier in Zukunft noch häufiger neue Kochbuchlieblinge vorzustellen und was soll ich sagen – Euer Wunsch ist mir Befehl. Ich habe die letzten Wochen intensiv recherchiert und jede Menge neues Rezensionsmaterial aufgetrieben. Ab sofort wird es also noch mehr neue Kochbuchvorstellungen im Lebkuchennest für Euch geben. Den Anfang macht heute ein absolut unverzichtbares Exemplar aus meinem Bücherregal. Für mich als passionierte Resteverwerterin und Saisonalköchin ist es nicht mehr aus der Küche wegzudenken. Vielleicht kennen es einige von Euch auch schon, oder kochen sogar schon fleißig darauß. Und weil gerade in den Gärten alles blüht und gedeiht, fand ich das Timing perfekt, um Euch Leaf to Root – Gemüse essen vom Blatt bis zur Wurzel näher zu bringen.
Was mich an dem Buch so fasziniert, sind neben der Kreativität, mit der die Autoren die Zutaten von der Wurzel bis zum letzten Stängel verarbeiten, die wunderschönen Illustrationen. Es werden nicht nur unglaublich köstliche Rezepte weiter gegeben, sondern auch Wissen über viele Lebensmittel, die wir tagtäglich zu Hause haben, vermittelt. Oder wusstet Ihr zum Beispiel, dass Tomatengrün mittlerweile nicht mehr so giftig ist, wie noch vor hundert Jahren? Karottenkraut und Radieschengrün hingegen, sind vollkommen bedenkenlos – aus Ihnen lassen sich zum Beispiel leckere From Leaf to Root Pestos herstellen. Ob ein Gemüseteil genießbar ist oder nicht, ist manchmal nämlich gar nicht so leicht zu bestimmen. Manche werden auch erst, mit dem Garen für uns verträglich. Bevor Ihr also jetzt in den Garten rennt und einfach wild alles von der Knolle bis zum Blatt verkocht, informiert Euch erst einmal, über die Genießbarkeit. Dazu findet Ihr auch im Buch ein spannendes Kapitel über Lebensmittelchemie, Blattproteine und die ganz simple Frage – giftig oder nicht? Und für alle die direkt loslegen wollen, gibt es auch ein ausführliches Kompendium – dort sind akribisch von A-Z viele Knollen, Beeren und Kräuter von der Wurzel bis zum Blatt aufgelistet. Aber natürlich erhaltet Ihr auch direkt eine Erklärung dazu, welche Stücke kulinarisch am wertvollsten sind und wie sie zum Beispiel früher zubereitet wurden. Aber auch wie sie in der modernen Küche eingesetzt werden.
Blumenkohlblattcurry
Rezept für 4 Personen
20g Galgant2 Knoblauchzehen1 Schalotte10g Kurkuma3 kleine rote Chilis1/2 roter Peperoncino5 Kaffirlimettenblätter1 Stange Zitronengras–300g Kartoffeln1 Blumenkohl mit Blättern1 Sternanis2 TL Koriandersamen1 TL roter Kampotpfeffer2 EL Rapsöl800ml Kokosmilch300ml Wasser30g Palmzucker2 TL gemahlene Annattosamen1 Zweig Thaibasilikum1/2 PeperoncinoMeersalz
1) Für die Basis stellt Ihr zunächst eine Currypaste her – dafür müsst Ihr nur Galgant, Knoblauch, Schalotte, Kurkuma, Chilis, Zitronengras, Kaffirlimettenblätter und Peperoncino grob hacken, um anschließend alles gründlich im Mörser zu zerreiben.2) Die Kartoffeln schneidet Ihr danach in mundgerechte Stücke [ich habe junge Kartoffeln verwendet und die Schale dran gelassen] und zerteilt den Blumenkohl in kleine Röschen – die grünen Blätter wascht Ihr gründlich, halbiert sie und schneidet sie in Streifen.3) Jetzt wird es noch einmal aromatisch – röstet in einer Pfanne ohne zusätzliches Öl den Sternanis zusammen mit Koriandersamen und Kampotpfeffer, um sie anschließend zu zermörsern [ich lasse die Mischung vor dem Mörsern noch kurz abkühlen].4) In einem großen Topf erhitzt Ihr jetzt das Öl und röstet die Currypaste darin leicht an – danach löscht Ihr sie mit Kokosmilch ab und gebt das Wasser hinzu.5) Lasst alles für 5 Minuten aufkochen und püriert anschließend die Mischung zu einer cremigen Sauce – jetzt dürfen zunächst die Kartoffelstücke darin weich kochen, anschließend wandern noch die Blumenkohlröschen, Palmzucker, Annatto und die Gewürze aus dem Mörser dazu.6) Zum Schluss blanchiert Ihr noch die Blumenkohlblätter ganz kurz in Salzwasser, schreckt sie mit gesalzenem Eiswasser ab und gebt sie zum Curry.
Wer möchte, kann noch Reis dazu servieren – wir fanden das Curry mit all dem Gemüse und der üppigen Kokossauce schon sehr sättigend. Die vielen exotischen Gewürze könnt Ihr übrigens ganz einfach im Asialaden um die Ecke auftreiben, oder im Internet bestellen. Wenn Ihr jetzt neugierig auf die Leaf to Root Küche geworden seid, kann ich Euch nur empfehlen drauf los zu probieren, schmecken und zu entdecken. Ihr werdet überrascht sein, was Ihr noch alles über unser saisonales Obst und Gemüse lernen könnt – von dem Ihr sicher dachtet, dass Ihr schon alles darüber wisst.
Vielen Dank an den AT Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.