Ein kunterbunter und köstlicher Monat voller neuer Kochbuchentdeckungen neigt sich dem Ende zu. Doch zum Abschluss möchte ich noch einmal mit euch gemeinsam stöbern. Passend zum langsam aber sicher startenden Frühling, legt auch die Natur draußen richtig los – auf den Wiesen und Wäldern und im heimischen Garten. Ein Grund mehr euch die Grüne Stadtküche vom bekannten Foodblog Food with a View ans Herz zu legen. Ein facettenreiches Sammelsurium über das Entdecken von regionalen Sorten, Sammelleidenschaft und den gemeinsamen Genuss. Besonders begeistert, hat mich die Idee von einem Salat mit knackfrischem Gartengemüse für unterwegs. Dazu noch passend zur Saison weißer und grüner Spargel – ein Traum.
Kochen nach Jahreszeiten
Gibt es etwas Schöneres als seine Zutaten direkt aus dem eigenen Garten heraus geerntet, in der heimischen Küche weiter zu verarbeiten? Während man an den Beeten vorbei schlendert, huschen beim Blick auf die ersten reifen Früchte ganz viele Rezeptideen durch den Kopf. So muss es den Autor*innen beim Zusammentragen der Ideen für dieses Buch gegangen sein. Mit viel Liebe und Hingabe haben sie insgesamt 50 vegetarische und vegane Gerichte kreiert, die uns durch alle vier Jahreszeiten im eigenen Garten führen. Von einem ausführlichen Kapitel zur Tomatenernte, bis hin zu Street Food und Wintergerichten, ist für jeden Geschmack das richtige Rezept dabei. Auch an kleine Snacks für Zwischendurch, die an einem langen Tag voller Gartenarbeit wieder für Energie sorgen, wurde gedacht.
Spargel unterwegs genießen
Die erste Assoziation mit dem weißen, grünen und violetten Gemüse, sind die klassischen Zubereitungsarten. Schonend gedämpft und mit Kartoffeln, sowie einer üppigen Sauce Hollandaise serviert, oder als Suppe. An heißen Sommertagen darf er auch gern vom Grill serviert werden – doch da geht noch mehr. Wie wäre es also mit einem knackigen Salat mit Spargel für unterwegs?
Hirsesalat für unterwegs mit Spargel, Kohlrabi und Erdbeeren
Zutaten
- 500 g Spargel grün, weiß und wenn verfügbar auch violett
- 1 Knolle junger Kohlrabi mit Grün
- 50 g Rauke
- 250 g kleine Erdbeeren
- 1 EL Olivenöl
- 1 Prise Rohrzucker
Salatbasis
- 200 g Goldhirse
- 8 Datteln
- 1 Schalotte
- 1 TL Sonnenblumenkernöl
- 1 Prise Rohrzucker
- Meersalz
Dressing
- 1 Zitrone
- 2 EL Weißweinessig
- 6 EL Olivenöl
- 1 EL geröstete Sesamsaat
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Scheibe Ingwer
- frisch gemahlener Pfeffer
Anleitung
- Es geht direkt mit dem Spargel los - einfach die holzigen Enden abbrechen und den weißen Spargel schälen. Die Spargelstangen in mundgerechte Stücke schneiden und die Schalen, sowie Endstücke in einem Topf mit etwa 600ml Wasser aufsetzen und mit Öl, Salz und Zucker für 15 Minuten kochen.
- In der Zwischenzeit die Spargelstücke kurz mit etwas Öl in der Pfanne bissfest anbraten - die Spargelspitzen erst kurz vor Schluss dazu geben.
- Anschließend die Spargelbrühe durch ein Sieb abgießen (200ml davon bis auf weniger Esslöffel ein reduzieren) und die Hirse (vor dem Kochen immer kurz mit heißem Wasser spülen) mit der restlichen Brühe aufsetzen, 15 Minuten kochen und anschließend 45 Minuten bei geschlossenem Deckel ohne Umrühren quellen lassen.
- Weiter geht´s mit dem Salat - die Kohlrabiblätter fein hacken (die Stiele können für Smoothies verwendet werden) und die Knolle fein hobeln. Außerdem Schalotte und Datteln fein hacken.
- Für das Dressing die eingekochte Spargelbrühe, mit Zitronensaft (ich habe auch etwas Zitronenabrieb verwendet), Essig, Olivenöl, Sesam Salz und Pfeffer verrühren - danach Ingwer und Knoblauch fein gerieben dazu geben.
- Zum Schluss noch die Hirse mit einer Gabel auflockern und mit einem Drittel vom Dressing, einigen Spargelscheiben, gehackten Schalotte, Datteln und dem Kohlrabigrün vermischen.
- Alles in Gläser verteilen und das übrige Gemüse darauf anrichten - das übrige Dressing und die Erdbeeren separat transportieren und erst vor dem Essen darüber geben.
Streifzug durch Parks und Wälder
Auch ohne einen eigenen Garten, kann man seine Freude am Ernten und Sammeln finden. In benachbarten Parks und auf bunten Kräuterwiesen gibt es einiges zu entdecken und natürlich auch zur rechten Zeit zu ernten. Von unzähligen Pflanzen wie Holunder, über Brennnesseln, Waldmeister, Bärlauch und Hagebutten gibt es jedes Jahr ein vielseitiges Angebot. Bevor man jedoch los zieht und sich mit den Früchten der Natur eindeckt, ist es ratsam, sich über mögliche Verwechslungen mit giftigen Doppelgängern zu informieren. Die goldene Regel beim Sammeln von Beeren und Wildkräutern, ist und bleibt immer: Nimm Rücksicht auf die Natur, ernte nur für den Hausgebrauch und respektiere den natürlichen Lebensraum aller Lebewesen.
Jahreszeiten mit allen Sinnen erleben
Die Rezeptsammlung beweist wieder einmal wie viel Abwechslung in der vegetarischen und veganen Küche steckt. Durch die Leidenschaft fürs Gärtnern und die heimische Ernte, wird dieser Facettenreichtum sogar noch verstärkt. So kommen auch immer häufiger Obst- und Gemüsesorten auf den Tisch, die man nicht auf Anhieb beim Bummel über den Wochenmarkt findet. Und so führen uns die bunten Gerichte im stetigen Wechsel der Aromen durchs ganze Jahr. Mit liebgewonnenen Ritualen, aber auch einer gehörigen Portion stolz auf die eigene Ernte, wächst auch die Verbundenheit zur Natur. Doch ganz gleich ob draußen auf dem Land oder mitten in der urbanen Innenstadt – Essen verbindet und lässt uns kreativ werden. Das ist die Kernbotschaft des Buches.
Für alle die jetzt direkt Lust bekommen haben ihren Garten zu plündern und die hart verdienten Früchte der Gartenarbeit zu etwas köstlichen zu verkochen, habe ich hier noch ein paar Rezepte zur Anregung parat. Ich versinke noch ein wenig in der grünen Stadtküche und halte nebenbei für euch Ausschau nach den nächsten Kochbuchneuheiten.
Vielen Dank an den Knesebeck Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.