Wer Frühling sagt muss auch Garten sagen, oder? Für alle Gärtner*innen beginnt gerade die Hochsaison. Wochenlang haben sie schon seit Anfang des Jahres fleißig die ersten Pflanzen vorgekeimt und kleine Zöglinge für ihren Einsatz im Freiland versorgt. Wer rechtzeitig begonnen hat, kann jetzt schon den ersten Lohn seiner Mühen in Form von knackigen Kohlrabi, den ersten zarten Blattsalaten und vielem mehr ernten. Der perfekte Zeitpunkt um gerade jetzt einen Blick in das Koch- und Gartenbuch von Eva-Maria Hoffleit und Phillip Lawitschka – besser bekannt als Ye Olde Kitchen, zu werfen. In Kochen, Gärtnern, nachhaltig leben geben die beiden ihr gesammeltes Küchenwissen von damals und heute Preis. Und natürlich nehmen sie uns mit in ihren ganz persönlichen Gartentraum.
Altbewährtes trifft frischen Genuss
Damit treffen die Foodblogger*innen und Autor*innen den Nagel auf den Kopf. Es werden alte Küchengeheimnisse aus Großmutters Zeiten mit modernen und nachhaltigen Rezepten kombiniert. Und alle klimafreundlichen Themen vom regionalen Einkauf und Anbau im heimischen Garten, bis hin zur Müllvermeidung durch das Lagern und Haltbarmachen von Lebensmitteln aufgezeigt. Die alltagstauglichen Tipps rund um den eigenen Gemüseanbau sind dabei sowohl für Gärtner*innen, als auch Fensterbrett- oder Balkonbesitzer*innen geeignet.
Nachhaltig leben in der eigenen Küche
Der Trend zur Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Hype. Wir besinnen uns wieder auf alte Küchengrundlagen von damals und das aus gutem Grund. Nicht jeder ist auf dem Gebiet schon von Haus aus Expert*in. Darum ist das Buch mit einer kleinen Warenkunde und über 70 saisonalen und nach Jahreszeiten geordneten Rezepten ein perfekter Einstieg für alle, die im eigenen Haushalt umdenken wollen. Bei der enormen Auswahl an ausschließlich vegetarischen Leckereien, konnte ich mich kaum entscheiden. Darum fiel meine Wahl auf eine Kombination aus zwei Gerichten, die wie füreinander geschaffen sind.
Polentaecken mit Kohlrabiblattsalat
Zutaten
Polentaecken
- 250 ml Milch
- 250 ml Gemüsebrühe
- 150 g Polentagrieß
- 1 Bund Bärlauch
- 50 g Butter
- 50 g frisch geriebener Parmesan
- 50 g Weizenmehl
- 70 g Semmelbrösel
- 2 Eier
- frisch gemahlener Pfeffer
- Salz
- Pflanzenöl zum Frittieren
Kohlrabiblattsalat
- Blätter von 4-5 Kohlrabi
- 5 EL Naturjoghurt
- 1 EL Rapskernöl kalt gepresst
- 2 EL Apfelessig
- 2 TL scharfer Senf
- 1 TL Salz
Anleitung
Polentaecken
- Die Milch zusammen mit der Gemüsebrühe in einen Topf geben und aufkochen.
- Danach den Polentagrieß mit dem Schneebesen einrühren, bei Seite stellen und 20 Minuten quellen lassen.
- In der Zwischenzeit den Bärlauch grob hacken und zusammen mit Butter und Parmesan unter die Polenta mischen.
- Die Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken und in eine flache, eckige Auflaufform geben, um alles gleichmäßig zu verteilen.
- Während die Polenta auskühlt, kann eine Panierstraße aus Eiern, Mehl und Semmelbröseln aufgebaut werden.
- Die Polenta mit einem scharfen Messer in gleich große Dreiecke schneiden und die Stücke dann nacheinander in Mehl, Ei und Semmelbröseln wenden.
- Zum Schluss noch das Öl in der Pfanne erhitzen und alle Dreiecke goldbraun ausbacken.
Kohlrabiblattsalat
- Die Kohlrabiblätter gründlich waschen, trocknen und in dünne Streifen schneiden.
- Danach die geschnittenen Blätter mit einem Teelöffel Salz verkneten und ziehen lassen, damit sie weich werden.
- Alle übrigen Zutaten für das Dressing zusammen mit einer Prise frisch gemahlenem Pfeffer in ein Schraubglas geben und kräftig schütteln, bis sich alles verbunden hat.
- Das Dressing über den Salat geben und zusammen mit den lauwarmen Polentaecken servieren.
Von der Wurzel bis zur Blüte
Der Leaf-to-Root-Gedanke spiegelt sich in allen Rezepten aus dem Buch wieder. Die Wertschätzung gegenüber den selbst angebauten, aber auch regional eingekauften Zutaten spricht mit jeder einzelnen liebevoll gestalteten Seite zu mir. Man spürt, dass viele Jahre der Vorbereitung und Erfahrung darin stecken. Umso schöner ist es, dass Eva und Philipp nun all diese Leidenschaft in ihr erstes Kochbuch gesteckt haben, um sie mit uns zu teilen. Auch hier auf dem Blog spielt die ganzheitliche Verwertung von Obst und Gemüse schon seit vielen Jahren eine große Rolle. Meine persönlichen Lieblingsrezepte zum Thema findet ihr hier.
Vielen Dank an den Südwest Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.