Bei wem steht noch der Frühjahrsputz an? Bitte die Hand heben – zugegeben, ich muss mich dafür immer erst ganz schön überwinden. Wenn mich dann aber erstmal der Putzteufel gepackt hat, kann ich mich nur schwer bremsen – einmal angefangen findet man immer mehr Ecken und Stellen, an denen man ja noch gleich den Staubwedel schwingen könnte, wenn man schon mal dabei ist. Denn eigentlich macht es ja schon Spaß, besonders wenn man direkt ein Ergebnis sieht und nach der großen Rödelei wieder alles blitzt und blinkt. Aber eigentlich ist das ja kein Thema für einen Foodblog – oder doch? Schließlich gehört gerade in der Küche, auch das Putzen zu den A´s und O´s! Und als Foodblogger wünscht man sich an dem ein oder anderen Shootingtag schon mal seine ganz persönliche Putzkolonne aus kleinen Heinzelmännchen.
Doch das hier wird kein Jobangebot für ein freies Praktikum im Lebkuchennest – nein, ich möchte Euch neben leckeren Rezepten künftig auch mehr an meinen nachhaltigen Alternativen im Alltag teilhaben lassen. Und dazu gehören für mich auch alle Themen die sich jenseits vom Herd abspielen. Wie zum Beispiel handgemachte Putzmittel – denn schließlich gab es nicht immer nur die Chemiekeule in Plastikkanistern. Doch jeder kann selbst entscheiden ob er vor der Plastikflut beim Einkaufen kapituliert, oder ihr den Kampf ansagt. Ich habe mir für 2020 das feste Ziel gesetzt, Stück für Stück umweltfreundlicher und vor allem nachhaltiger zu leben, aber auch zu arbeiten. In einigen Bereichen habe ich darauf noch wenig Einfluss, in anderen wiederum kann ich sofort etwas unternehmen. Wie zum Beispiel die unzähligen Putzmittelchen aus der Küche zu verbannen – der erste Schritt ist schnell gemacht.
Zitrusreiniger
Rezept für ca. 3 Liter
3 Liter Haushaltessig [am liebsten aus der Glasflasche]500g unbehandelte Zitrusschalen
1) Füllt den Essig in ein Einmachglas mit luftdichtem Verschluss und sammelt darin über einige Tage sämtliche Schalenabfälle von unbehandelten Zitrusfrüchten – ob Orange, Limette oder Zitrone spielt keine Rolle [wichtig ist nur das keine schimmeligen Stellen darunter sind].2) Rührt etwa alle zwei Tage die Mischung gründlich durch und verschließt das Glas dann wieder – lagern lässt es sich am besten in einem kühlen Raum, an einer lichtgeschützten Stelle.3) Gießt nach etwa 3 Wochen [keine Angst wenn die Schalen schon etwas an Farbe verloren haben] die Mischung durch ein feines Küchensieb und lasst alles gut abtropfen.4) Jetzt könnt Ihr den Reiniger in das Einmachglas* zurück geben und einen Teil gemischt mit Wasser, im Verhältnis 1:1 in eine Glassprühflasche* abfüllen, die Ihr dann immer nach Bedarf immer wieder nachfüllen könnt.
Der Reiniger ist ein echtes Multitalent im Bad bei verkalkten Flächen und um Amaturen wieder zu altem Glanz zu verhelfen, aber auch als Allzweckreiniger im Wischwasser, zum Kühlschrankputz, Reinigen der Mikrowelle und für die Arbeitsflächen in der Küche macht er eine gute Figur. Durch den hohen Säureanteil hat er gleichzeitig eine desinfizierende Wirkung – attackiert aber bitte keine sensiblen Oberflächen wie Naturstein, empfindliche Hölzer oder Mamor damit. Ganz normale Holzschneidebretter bekommt ihr damit aber problemlos keimfrei! Ein netter Nebeneffekt ist der zusätzliche Platz im Haushaltsschrank, der sonst für diverse Putzflaschen drauf geht, denn mit dem selbstgemachten Zitrusreiniger spart Ihr Euch locker 3-4 davon. Wenn Ihr Euch auch einen nachhaltigeren Lebensstil zum Ziel gesetzt habt und noch nicht so recht wisst wo Ihr anfangen sollt, schnuppert doch auch mal in das Thema plastikfrei Einkaufen rein.